Europas Leitbörsen dürften im Plus in die Woche starten

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Hoffnungen auf ein Ende des Handelskriegs zwischen den USA und China dürften die europäischen Leitbörsen a...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Hoffnungen auf ein Ende des Handelskriegs zwischen den USA und China dürften die europäischen Leitbörsen am Montag weiter nach oben treiben. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 signalisierte rund eine halbe Stunde vor Börsenstart ein Plus von 0,56 Prozent. Auch der Future auf den britischen FTSE-100 Index wird freundlich erwartet.

Der X-DAX als außerbörslicher Indikator signalisierte für den deutschen Leitindex eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,41 Prozent auf 10.812 Punkte. Damit würde er an seine Erholungsrally vom Freitag anknüpfen.

Im Fokus der Anleger steht vor allem der Besuch einer US-Delegation in China zur Fortsetzung der Handelsgespräche. Es sind die ersten seit US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor fünf Wochen einen 90-tägigen „Waffenstillstand“ vereinbart hatten.

„Seit Freitag spricht alles für ‚risk on‘“, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann und verwies dabei noch auf weitere Faktoren. Händler und Investoren, die die Sorge vor einer Rezession plage, seien am Freitag gleich von mehreren Seiten beruhigt worden. Abgesehen von den geldpolitischen Schritten der chinesischen Zentralbank hatte der monatliche Arbeitsmarktbericht aus den USA „massiv positiv“ überrascht. Die „beruhigenden Bemerkungen“ des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell hätten ihr Übriges beigetragen.

Powell hatte wiederholt, er sei nach wie vor „moderat optimistisch“ für die weltweit größte Volkswirtschaft USA. Und noch wichtiger: Er hatte betont, dass die Fed, falls nötig, ihr Wertpapierportfolio auch weniger rasch als bisher abbauen könne. Das sind laut Leuchtmann „klare Signale“, dass die US-Notenbank bereit ist, früh zu reagieren und ihre Geldpolitik anzupassen, falls es konjunkturell klemmt.

Zugleich mehren sich auch die Stimmen der Aktienstrategen, die nach dem kräftigen Abschwung der Börsen zum Jahresausklang nun wieder Einstiegschancen sehen. So gab der „Bull & Bear Indicator“ der Experten von Merrill Lynch erstmals seit Juni 2016 wieder ein Kaufsignal. Die Strategen von JPMorgan betonten ebenfalls, dass Aktien inzwischen wieder extrem günstig erschienen.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt dürften vor allem Umstufungen bewegen. So senkte JPMorgan-Analyst Jose Asumendi den Daumen über BMW. Die jüngsten Qualitätsprobleme hätten die Margen im Autogeschäft wohl unter 8 bis 10 Prozent gedrückt und es bleibe abzuwarten, ob der Konzern Margen in dieser Höhe wieder erreichen könne, schrieb er. Insgesamt dürfte seines Erachtens die Stimmung im gesamten europäischen Autosektor im ersten Halbjahr gedämpft bleiben. Die Aktie der Commerzbank wurde von der US-Bank JPMorgan in das „Top Pick“-Portfolio der europäischen Bankenbranche aufgenommen.

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Das Osram-Papier dürfte unter einer Abstufung des Bankhauses Metzler leiden, das die Aktie des Lichtspezialisten nun zum Verkauf empfiehlt.

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