Militärs in Gabun rufen Bevölkerung zum Aufstand auf
Libreville (APA/AFP/dpa) - Im westafrikanischen Gabun haben Militärs die Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen. Die Gruppe namens Patriotische...
Libreville (APA/AFP/dpa) - Im westafrikanischen Gabun haben Militärs die Bevölkerung zum Aufstand aufgerufen. Die Gruppe namens Patriotische Jugendbewegung der gabunischen Verteidigungs- und Sicherheitskräfte rufe „die gesamte gabunische Jugend auf, sich uns anzuschließen“. „Wir können unser Heimatland nicht im Stich lassen“, so der Chef der Gruppe am Montag im Staatsradio.
Die Institutionen des Landes seien „illegitim und illegal“, erklärte der Mann, der sich auch als Vize-Kommandant der Republikanischen Garde identifizierte. Auf einem in sozialen Netzwerken zirkulierenden Video von der Ansprache, das AFP verifizierte, waren drei Soldaten mit der grünen Kopfbedeckung der Republikanischen Garde zu sehen. Zuvor wurde die Einsetzung eines „nationalen Rates zur Erneuerung“ verkündet.
„Der lange erwartete Tag ist gekommen, an dem die Armee entschieden hat, sich auf die Seite des Volkes zu schlagen, um Gabun vor dem Chaos zu bewahren“, hieß es in der Erklärung weiter. „Erhebt euch gemeinsam und übernehmt die Kontrolle über die Straße.“ Die Menschen wurden aufgefordert, öffentliche Gebäude und Flughäfen im ganzen Land zu besetzen.
Präsident Ali Bongo Ondimba hält sich seit Monaten zur medizinischen Behandlung in Marokko auf, nachdem er im Oktober in Saudi-Arabien erkrankt war. Im November wurde bekanntgeben, dass Bongo einen Schlaganfall erlitten hat. Am 31. Dezember äußerte sich Bongo erstmals wieder in einer Ansprache. In der Aufzeichnung aus Marokko hieß es, er habe „eine schwierige Zeit hinter sich“. Die Bongo-Familie hat seit fünf Jahrzehnten die Macht in Gabun. Gabun ist eine ehemalige französische Kolonie.
Erst am Wochenende hatten die USA zum Schutz ihrer Staatsbürger und diplomatischen Einrichtungen im Kongo rund 80 Soldaten in Gabuns Hauptstadt Libreville geschickt. In einem Schreiben an den Kongress begründete US-Präsident Donald Trump dies mit möglichen gewalttätigen Demonstrationen im Kongo nach der Wahl vor rund einer Woche. Das offizielle Ergebnis steht noch nicht fest. Die US-Soldaten seien mit Kampfausrüstung ausgestattet und würden von Militärflugzeugen unterstützt. Sie könnten in Gabun, im Kongo oder in der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) eingesetzt werden.
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