Papst warnt vor populistischer Tendenzen, Appell für Migrantenschutz
Vatikanstadt (APA) - Der Papst hat am Montag bei einer Ansprache vor dem diplomatischen Corps im Vatikan vor der Gefahr neuer populistischer...
Vatikanstadt (APA) - Der Papst hat am Montag bei einer Ansprache vor dem diplomatischen Corps im Vatikan vor der Gefahr neuer populistischer Tendenzen gewarnt. Die Gefahr sei, dass es zu einem weiteren Vertrauensmangel, zu einer Krise bei der Glaubwürdigkeit der internationalen Politik und einer schrittweisen Ausgrenzung der schwächeren Mitglieder der Familie der Nationen komme, so der Pontifex bei der Audienz.
Franziskus zeigte sich angesichts des zunehmenden Trends, „eigenen nationalen Interessen“ nachzugehen, ohne auf Instrumente des internationalen Rechts zur Lösung von Konflikten zurückzugreifen, besorgt. Die Politik rief Franziskus auf, sich nicht mit kurzfristigen Lösungen zu begnügen.
Weiters drängte der Papst die Staaten zu besserem Schutz von Migranten. „Wieder einmal möchte ich die Aufmerksamkeit der Regierungen auf das Problem der Migration lenken, damit sie jenen Menschen Hilfe leisten, die wegen der Plage der Armut, jeglicher Form von Gewalt und Verfolgung, sowie wegen Naturkatastrophen und Klimawandel flüchten müssen.“ Er forderte Maßnahmen zur Förderung der sozialen Integration von Migranten in den Ländern, die sie aufgenommen haben.
Der Argentinier urgierte auch Maßnahmen, damit Menschen nicht gezwungen seien, ihre Familie und ihre Heimat zu verlassen. „Jeder Mensch strebt nach einem besseren und glücklicheren Leben“, erklärte er.
Der Heilige Stuhl habe sich bei den Verhandlungen und der Billigung des UNO-Migrationspakts zur Förderung einer sicheren und geregelten Migration eingeschaltet. „Der Migrationspakt stellt einen wichtigen Schritt nach vorn für die internationale Gemeinschaft dar, die - im Rahmen der UNO - erstmals auf multilateraler Ebene das Thema Migration in einem relevanten Dokument in Angriff nimmt“, erklärte der Papst.