Snowboard: Gasser bereit für ersten Heim-Weltcup als Olympiasiegerin
St. Georgen am Kreischberg (APA) - Diese Woche wird Anna Gasser am Kreischberg erstmals seit ihrem Big-Air-Olympiagewinn vergangenen Februar...
St. Georgen am Kreischberg (APA) - Diese Woche wird Anna Gasser am Kreischberg erstmals seit ihrem Big-Air-Olympiagewinn vergangenen Februar in Südkorea auf heimischen Schnee einen Weltcupbewerb bestreiten. Am WM-Schauplatz von 2015 geht am Samstag ein Slopestyle in Szene. Mitte Dezember hat die Kärntnerin auf der „Dew Tour“ in Breckenridge (Colorado) einen Contest dieser Disziplin gewonnen, präsentiert sich also in Bestform.
Bei einem Medientermin am Montag auf der Jaga Alm erfolgte das erste Abtasten eines der sechs Obstacles (drei Kicker, drei Railsektionen), ab Mittwoch wird offiziell trainiert. Die Qualifikation mit Gasser auf Damen-Seite und dem von Clemens Millauer angeführten siebenköpfigen ÖSV-Herrenteam ist für Freitag angesetzt (09.05 Uhr), das Finale der besten sechs Damen und zehn Herren für Samstag (12.30 Uhr/live ORF Sport+).
Vor vier Jahren eroberte Gasser mit WM-Silber im Slopestyle am Kreischberg ihre erste Medaille bei einem internationalen Großereignis, im Jänner 2017 gelang ihr dort der erste Weltcupsieg in dieser Disziplin. Seit 2017 steht dort auch ein Lande-Airbag zur Verfügung. „Letztes Jahr war der Kreischberg wirklich mein zweiter Heimatort. Wenn wir in Österreich trainiert haben, waren wir hier. Der Airbag ist so eine coole Möglichkeit, wir haben so viel von ihm profitiert. Ohne ihn wäre es bei Olympia vielleicht nur die Silberne geworden“, sagte die 27-jährige Millstätterin.
Der Wettkampf vor Heimpublikum hat freilich auch für sie einen besonderen Stellenwert. „Wenn die Leute einen anfeuern und man jemand kennt, fühlt man sich einfach wohler. Wir hatten kein Mitspracherecht, wie der Kurs gebaut wird, aber er gefällt mir. Ich freue mich darauf, zu zeigen, was wir gelernt haben.“
Das ist bei Gasser Enormes. Freilich wird sie ihren Mitte November als erste Frau gezeigten „Cab Triple Underflip 1260“ nicht bringen. Das wird dann doch eher in einem Big-Air-Wettkampf passieren, wenngleich die Voraussetzungen auch da optimal passen müssen. „Es kommt sehr darauf an, wie der Kicker gebaut ist, aber in einem Slopestyle wird das eher schwer.“
Grundsätzlich sei sie in einem Slopestyle nervöser als einem Big Air. „Das ist eine Challenge, in der von oben bis unten alles passen muss. Wenn man nicht perfekt landet, geht sich der nächste Sprung nicht aus.“ In der Quali müsse man taktisch vorgehen. Reicht ein leichterer Run oder müsse sie einen schwierigeren riskieren, lautet die Frage.
Ihr Freund Millauer landete im November als Dritter im Big Air von Peking erstmals in seiner Karriere auf dem Weltcuppodest. „So soll es weitergehen“, hofft der 24-Jährige. „Daheim ist immer was Besonderes. In der Heimat ist man immer ein bisserl nervöser. Es wird sicher spannend werden, der Kurs schaut sehr spektakulär aus. Ich würde mir den Bewerb anschauen, wenn ich nicht selber mitfahren würde. Hoffen wir, dass es uns nicht ganz verschneit.“
Der Slopestyle ist nochmals eine andere Herausforderung als der Big Air, gilt es doch, einen ganzen Run sauber runterzubringen. „Wenn ich die Quali gut überstehe, brauche ich im Finale nur machen, was ich gelernt habe und was ich kann. Wir hatten eine richtig gute Vorbereitung, wir stehen alle so gut am Brett wie nie.“ Dank des Airbags habe er gegenüber der Konkurrenz aufgeholt. „Jeder weiß, wie der andere fährt, wir sehen uns ja immer. Ich muss das Beste zeigen, sonst geht nichts.“
Der Kreischberg zählt mittlerweile fix zum internationalen Weltcup-Geschehen. „Wir haben nach der WM geschaut , dass wir im Kalender bleiben, das gelingt uns im Zweijahres-Rhythmus. Und wir konnten mit dem Riesen-Airbag einen tollen Akzent setzen“, sagte Karl Fussi, der Geschäftsführer der Murtal Seilbahnen.
„Wir hatten mehr als 60.000 Kubikmeter Schnee für die Hindernisse zu verarbeiten. Beim Kurs haben wir einige Neuerungen. Wir haben neue Rails angeschafft, die dann im Snowpark eingesetzt werden“, erklärte Bernd Krainbucher, der Chef des Organisationskomitees.