Winterwetter - Eingeschlossene Pölstaler bevorratet und „sehr ruhig“
Pölstal/Österreich/Steiermark/Hohentauern (APA) - Die obersteirische Gemeinde Pölstal hat Montagmittag nach tagelangen Schneefällen zusammen...
Pölstal/Österreich/Steiermark/Hohentauern (APA) - Die obersteirische Gemeinde Pölstal hat Montagmittag nach tagelangen Schneefällen zusammen mit der Nachbargemeinde Hohentauern den Katastrophenzustand ausgerufen. Im Ortsteil St. Johann am Tauern sind laut Bürgermeister Alois Mayer rund 20 Menschen wegen gesperrter Straßen nicht erreichbar. Manche Häuser konnten noch evakuiert werden. Die Bevölkerung sei dennoch „sehr ruhig“, da sie Vorräte hat.
„Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wie lange die Situation noch so bestehen wird“, schildert Ortschef Mayer (ÖVP) im Gespräch mit der APA die Situation. Nebel und schlechte Witterung verhindern Hubschrauberflüge, um die Lawinengefahr auf den Hängen zu beurteilen. Am Sonntag habe ein „Schönwetter-Fenster“ von zwei Minuten eine kurze Sicht auf die Berge ermöglicht: „Eine Schneewechte hängt bedrohlich herein“, sagt der Bürgermeister. Mehr sei allerdings nicht zu sehen gewesen. „Die Wettersituation hat sich überhaupt nicht verbessert. Im Gegenteil - nur verschlechtert“, fährt er fort. Die etwas wärmeren Temperaturen am Sonntag hätten die Lawinengefahr noch weiter erhöht.
Ein Problem stellt derzeit noch die ungelöste Frage der Notarzt-Versorgung dar: Zwar haben es bei den eingeschlossenen Bewohnern bisher keine Notfälle gegeben, aber man müsse sich einen Plan für diesen Fall zurechtlegen. Am Dienstag soll es zusammen mit der Gemeinde Hohentauern, dem Land und der Bezirkshauptmannschaft Murtal eine Einsatzbesprechung geben, in der das geklärt werden soll, kündigt Mayer an. Schon allein die Art der „Anreise“ für die Beteiligten der Besprechung macht die Lage deutlich: „Die Kollegen aus Hohentauern kommen auf Schneeschuhen herunter.“
Die Bewohner von St. Johann sind jedenfalls - wie die anderen Bewohner der Gebirgsregionen in der Obersteiermark - an solche Situationen gewöhnt und weit entfernt von Panik: Die Stromversorgung ist aufrecht und man kommuniziert per Telefon. Noch gab es keine Bitten wegen fehlender Medikamente oder Nahrungsmittel: „Wegen Schneemassen bricht nicht alles zusammen. Die Leute haben Vorräte und sind darauf eingestellt“, erklärte Mayer. Außerdem wohnen ein Gemeinderat sowie der Vizebürgermeister im Sperrgebiet. Sie sind mit den Betroffenen in engem Kontakt. Sorge bereitet allerdings, dass ein Befliegen der gefährlichen Gebiete bisher unmöglich war. Der Bürgermeister hofft auf Wetterbesserung und Flugfenster.