Winterwetter - Steirische Opposition kritisiert Landes-Spitalspolitik
Graz (APA) - Für die steirischen Landtagsparteien FPÖ, Grüne und KPÖ verdeutlicht die angespannte Lawinensituation im Oberland die Bedeutung...
Graz (APA) - Für die steirischen Landtagsparteien FPÖ, Grüne und KPÖ verdeutlicht die angespannte Lawinensituation im Oberland die Bedeutung einer dezentralen Gesundheitsversorgung. Für FPÖ-LAbg. Arnd Meißl zeigte die Schneesituation die Notwendigkeit der flächendeckenden Versorgungsstruktur. KPÖ-LAbg. Werner Murgg warnte, dass die von der Landesregierung geplante Spitalsreform die Lage im Winter verschärfe.
Die Grüne Gesundheitssprecherin im Landtag, Sandra Krautwaschl, erinnerte am Montag auf APA-Anfrage daran, dass sie erst in der vergangenen Landtagssitzung im Dezember per Antrag gefordert habe, die Planungen für ein neues Leitspital in Liezen vorläufig „auf Nachdenkpause“ zu stellen. Zuvor müsste im Sinne einer ganzheitlichen Sicht von Gesundheitsversorgung mit den bestehenden Standorten ein Konzept für die künftig jeweils bestmögliche Nutzung erstellt werden. Die aktuellen Probleme durch den starken Schneefall in der Obersteiermark, der ja durchaus nicht als überraschend bezeichnet werden kann, zeigen, dass hier mit größter Vorsicht gehandelt werden müsse.
Durch die extremen Schneefälle sei die Gesundheitsversorgung im Raum Eisenerz nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet, schrieb FPÖ-Mandatar Meißl am Montag und verwies auf einen offenen Brief der Eisenerzer Bürgermeisterin Christine Holzweber (SPÖ) auf Facebook an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) am Samstag. Holzweber forderte unter anderem eine ständige Notarztstationierung in Eisenerz. Weiters dankte sie den niedergelassenen Ärzten „für ihre offiziellen und freiwilligen Bereitschaftsdienste“. Meißl selbst bezeichnete die seiner Meinung nach überhastete Schließung des früheren kleinen LKH Eisenerz als schweren Fehler. Spitalslandesrat Drexler sei gefordert, eine krisenfeste Versorgung sicherzustellen. LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) sei als Katastrophenschutzreferent für die Notarztversorgung zuständig und habe ebenfalls Handlungsbedarf. Am vernünftigsten wäre laut FPÖ die Verlegung des Eisenerzer Gesundheitszentrums ins ehemalige Spitalsgebäude und die dortige Ansiedlung eines Notarztes.
Bereits zu Beginn der heftigen Schneefälle und mit den ersten Straßensperren hat die steirische KPÖ vergangene Woche auf „Gefahren der Gesundheitsreform“ aufmerksam gemacht. Mit der von der Landesregierung geplanten Spitalsreform verschärfe sich die Lage im Winter, sagte der obersteirische Abgeordnete Werner Murgg: „Wenn witterungsbedingt auch kein Rettungshubschrauber eingesetzt werden kann, ist in Notfällen keine Hilfe möglich. Die Schließung von dezentralen Spitälern ist ein schwerer Fehler.“ Die Standorte von Gesundheitseinrichtungen müssten am Bedarf orientiert sein, nicht an „abstrakten, realitätsfernen Modellen“. Der erste Schritt müsse es sein, im niedergelassenen Bereich die nötigen Strukturen aufzubauen.