Tirol

Wirtschaft wächst stärker: Tirol hängt auch heuer Österreich ab

In dieser Wintersaison könnte laut Prognose die Marke von 28 Millionen Nächtigungen geknackt werden.
© Stefan Eisend

Die Konjunktur legt in Tirol eine sanfte Landung hin, für die Wintersaison wird ein Rekord prognostiziert.

Innsbruck –In den letzten 20 Jahren ist die Tiroler Wirtschaft meistens kräftiger gewachsen als jene in Gesamtösterreich, und das wird laut der neuen Konjunkturanalyse der UniCredit Bank Austria auch heuer wieder so sein: Nachdem das reale Wachstum in Tirol im Vorjahr bei kräftigen 2,9 Prozent zu liegen kam (in Österreich 2,7 Prozent), sagen die Ökonomen für heuer ein Plus von 2,2 Prozent voraus (für Österreich 1,9 Prozent).

„Die hohe Beschäftigung und die relativ guten Lohnabschlüsse in Kombination mit steuerlichen Erleichterungen für Familien werden sich 2019 positiv auf den Konsum auswirken, wovon vor allem der Einzelhandel profitieren wird“, sagt Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden Tirol der UniCredit Bank Austria. „Zusätzlich rechnen wir mit kräftigen Impulsen aus den Bereichen Tourismus und Bau für die heimische Wirtschaft.“ Die bereits eingetretene Abkühlung der globalen Konjunktur werde heuer die Tiroler Industrie belasten. Diese erreichte im Vorjahr mit plus 1000 auf 54,000 einen Jobrekord und legte im Vorjahr noch um 5 Prozent beim Umsatz zu, womit sie mehr als ein Drittel des gesamten Tiroler Wachstums beisteuerte. Heuer werde es ein Plus geben, allerdings ein deutlich kleineres.

Die Tiroler Exporte sind laut Bank Austria im Vorjahr um über 4 Prozent auf 13,1 Mrd. Euro gestiegen, bundesweit war hier aber das Wachstum mit 6 Prozent noch deutlicher. Tirols Pharma-Exporte in die Schweiz sanken um über 10 Prozent. Am dynamischsten entwickelten sich die Exporte von Kupfer (+45 Prozent) und Maschinen (+30 Prozent) nach Frankreich und die Ausfuhren von Kupfer (+15 Prozent) und Holz (+10 Prozent) nach Italien. Für 2019 rechnen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria mit einem Anstieg der Exporte auf 13,6 Mrd. Euro.

Weiter ausgezeichnet entwickelt sich laut Sappl der Tourismus. Im Vorjahr stieg die Zahl der Nächtigungen um 1,7 Prozent auf 49,6 Mio. Nächtigungen. Zu über 80 Prozent trugen die Deutschen zum Plus bei. Trotz des heuer extrem späten Ostertermins erwartet die Bank Austria heuer in der Wintersaison erstmals mehr als 28 Mio. Nächtigungen.

2018 waren in Tirol im Durchschnitt 17.500 Personen arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 13,9 Prozent. Heuer werde die Arbeitslosenquote von 4,9 auf 4,7 Prozent gedämpft sinken. (va)

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