Mehr US-Touristen trotz diplomatischer Spannung nach Kuba gereist

Havanna (APA/AFP) - Trotz diplomatischer Spannungen zwischen Washington und Havanna haben im vergangenen Jahr erneut mehr US-Bürger Urlaub i...

Havanna (APA/AFP) - Trotz diplomatischer Spannungen zwischen Washington und Havanna haben im vergangenen Jahr erneut mehr US-Bürger Urlaub in Kuba gemacht. Die Zahl der US-Touristen in dem karibischen Inselstaat stieg im Vergleich zu 2017 um 3,1 Prozent auf 639.000, wie Kubas Außenminister Bruno Rodriguez am Montag im staatlichen Fernsehen sagte.

Der Anstieg fiel 2018 jedoch deutlich schwächer aus als 2017. Damals war die Zahl der US-Touristen im Vergleich zu 2016 regelrecht explodiert und hatte um 217 Prozent zugelegt. Als Grund galt die vom früheren US-Präsidenten Barack Obama eingeleitete Entspannungspolitik mit der kommunistischen Regierung in Havanna.

Unter US-Präsident Donald Trump gibt es dagegen neue Spannungen. Unter anderem klagten US-Diplomaten in Kuba über mysteriöse Erkrankungen nach mutmaßlichen „Akustik-Attacken“. Ursache für die Geräusche könnte einer Studie zufolge aber auch eine Grille sein.

Havanna sieht sich durch das Reiseverhalten der US-Bürger gestärkt. „Offensichtlich glaubt das amerikanische Volk keines der Lügenmärchen“, sagte Rodriguez. „Es weiß, dass in Kuba die Sicherheit sowohl für Diplomaten als auch für Touristen und jeden Besucher vollständig garantiert ist.“

Insgesamt waren im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben 4,75 Millionen ausländische Besucher nach Kuba gereist. Dies entspreche einem Anstieg um 1,3 Prozent. Damit blieb Kuba, das zur Entwicklung seiner Wirtschaft auf Tourismus setzt, hinter den eigenen Zielen zurück. Die Regierung hatte ursprünglich eine Zahl von fünf Millionen Besuchern angepeilt.