Großbritannien verschärfte Kontrolle von Drohnen bei Flughäfen
Dutzende Drohnensichtungen legten den Flughafen Gatwick in London lahm. Nun reagiert die britische Regierung mit schärferen Gesetzen.
London – Nach den erheblichen Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen am Londoner Flughafen Gatwick hat die britische Regierung Maßnahmen für eine strengere Kontrolle der Fluggeräte verkündet. Künftig ist die Nutzung von Drohnen in einem Umkreis von fünf Kilometern um Flughäfen verboten, wie die Regierung am Montag erklärte. Bisher lag der Sperrradius bei einem Kilometer.
Besitzer von Drohnen mit einem Gewicht zwischen 250 Gramm und 20 Kilo müssen sich demnach ab dem 30. November bei den Behörden registrieren lassen. Zudem müssen sie einen Test absolvieren, bei dem sie ihre Fähigkeit zur Steuerung von Drohnen nachweisen.
Anti-Drohnen-Technologien werden getestet
Überdies werden die Befugnisse der Polizei ausgeweitet. Sicherheitskräfte können Drohnen-Nutzer künftig mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 100 Pfund (112 Euro) belegen, etwa wenn die Nutzer ihr Fluggerät auf Anordnung nicht landen oder die Betriebslizenz nicht vorzeigen. Das Innenministern will nach eigenen Angaben auch den Einsatz von Anti-Drohnen-Technologien an Flughäfen und Gefängnissen testen.
Die beiden größten britischen Flughäfen, Heathrow und Gatwick, hatten bereits vergangene Woche Investitionen in Technologie zur Abwehr von Drohnen angekündigt. Es würden mehrere Millionen Pfund für eine Ausrüstung ausgegeben, wie sie das Militär in den Weihnachtstagen zur Verfügung gestellt habe.
Militär unterstützte Ermittlungen nach Drohnensichtung
Vor Weihnachten waren rund 50 Mal Drohnen über dem Flughafen Gatwick gesichtet worden. Die Polizei holte auf der Suche nach dem oder den Verantwortlichen schließlich das Militär zur Hilfe. Dieses stellte Spitzentechnologie zur Verfügung, um den Fluggeräten auf die Spur zu kommen.
Wegen der Drohnen-Flüge war der Flugbetrieb in Gatwick insgesamt fast 36 Stunden lang unterbrochen. Rund tausend Flüge wurden zwischen dem 19. und dem 21. Dezember umgeleitet oder fielen aus. Zehntausende Passagiere saßen fest.