Bergsilvester: Wirtschaft und FPÖ sind für einen „Wow-Effekt“
Es brauche beim Bergsilvester Attraktionen, um Gäste anzulocken, sagt WKO-Obmann Karl Ischia. FP-Stadtrat Rudi Federspiel ist für Raketen auf der Seegrube.
Von Marco Witting
Innsbruck –Der Feinstaub über Innsbruck vom Silvesterfeuerwerk ist kaum verzogen, da beschäftigt sich die Stadtpolitik wieder mit dem Bergsilvester. Wie berichtet, möchte BM Georg Willi bis Jahresmitte ein neues Konzept dazu fertig haben. Und damit dürfte auch die Finanzierungsfrage einhergehen. Schließlich schätzte man schon vor rund eineinhalb Jahren die Kosten für eine Lasershow auf über 300.000 Euro – im Vergleich zu rund 30.000 Euro für ein herkömmliches Feuerwerk. Mehrere Städte in Deutschland entschieden sich schon beim Jahreswechsel 18/19 gegen die Raketen.
In Innsbruck gibt es weiterhin Skepsis. Allen voran bei Rudi Federspiel, Stadtrat der FPÖ und einst Erfinder des Bergsilvesters. Er spricht sich nicht gegen eine Veränderung aus. Aber Federspiel sagt auch: „Dazu braucht es Grips und gute Ideen. Und Geld. Ich schaue mir dann an, was dabei rauskommt.“ An einem führt für Federspiel aber kein Weg vorbei: an Raketen auf der Seegrube. „Für die werde ich mich weiter vehement einsetzen.“
Wie polarisierend und emotional behaftet die Diskussion um den Bergsilvester ist, das hat Innsbrucks Stadtpolitik die vergangenen Jahre ja bereits festgestellt. Karl Ischia, Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer, sprach sich beim Neujahrsempfang der Kammer klar für einen „Wow-Effekt“ zu Silvester in Innsbruck aus. Der habe ihm und, wie er sagt, auch etlichen Gästen heuer gefehlt. Es sei auch weniger los gewesen in der Stadt. „Ich habe das Gefühl, hier wird alles auf Sparflamme reduziert. Das wird dazu führen, dass in weiterer Folge immer weniger Leute nach Innsbruck kommen“, sagt Ischia. Man spare die Veranstaltung „zu Tode“. Daran, dass man viel Geld für eine Lasershow in die Hand nehme, glaubt der Obmann nicht. Das habe schon in der Vergangenheit nicht geklappt. Ischia weiter: „Diese Veranstaltung hat davon gelebt, dass sich Einheimische und Gäste hier gut vermischt haben. Das darf man nicht verlieren.“