Immo-Anbieter: Neue Bauordnung und Lagezuschläge bremsen Produktion

Wien (APA) - Für das Geschäft mit Immobilien hat sich einiges gravierend verändert, was das Wohnungsangebot dämpfen könnte. Die Abbruchbesti...

Wien (APA) - Für das Geschäft mit Immobilien hat sich einiges gravierend verändert, was das Wohnungsangebot dämpfen könnte. Die Abbruchbestimmungen für Gründerzeithäuser wurden per Juli 2018 verschärft und die neue Bauordnung sieht einen höheren Anteil von geförderten Wohnungen bei Neuwidmungen vor. Einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes (OGH) folgend gibt es für Wien zudem eine neue Lagezuschlagskarte.

„2018 war geprägt von neuen Entwicklungen und Unsicherheiten, die nach wie vor spürbar sind und die wir auch heuer in der Bauproduktion spüren werden“, meinte die Geschäftsführerin des Immobiliendienstleisters EHL Wohnen GmbH, Sandra Bauernfeind, am Dienstag in einem Pressegespräch.

Laut Gesetz sei „zumindest 50 Prozent geförderter Wohnbau“ auf neu gewidmeten Grundstücken zu errichten. „Man weiß noch nicht, welche Preise die Bauträger zahlen wollen und können - derzeit sehen wir weniger Grundstückstransaktionen, die heuer vorgenommen werden“, so die Immobilienmarktexpertin.

Aufgrund der neuen Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“, werden Grundstückseigentümer laut Immo-Consulter EHL „abwarten und Verkäufe verschieben“. Daher könnten weniger Bauprojekte gestartet werden. Die Vorschrift könne zwar langfristig die vom Gesetzgeber gewünschte Dämpfung der Bodenpreise herbeiführen. „Kurz- und mittelfristig wird das Wohnungsangebot aber negativ beeinflusst.“

Die Einschränkungen bei den Lagezuschlägen führt laut EHL zu „mehr Leerständen und einem Wechsel von Vermietung zu Verkauf“. Dieser Effekt werde auf dem Markt „rasch spürbar werden“.

Der mehrere Jahre lang festzustellende Anstieg des Wohnungsangebotes in Wien könnte 2019 durch die neuen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich gebremst werden, meint der Immo-Dienstleister. Grundbesitzer, Bauträger und Vermieter seien verunsichert. Die Nachfrage nach Wohnraum überstieg bereits in der Vergangenheit das Angebot, obwohl dieses erhöht wurde.