Deutschland

Düsseldorf, Köln-Bonn, Stuttgart: Verdi kündigt neue Airport-Streiks an

Neue Streikrunde beim Sicherheitspersonal: Diesmal trifft es gleich drei deutsche Flughäfen.
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Flugreisende müssen sich am Donnerstag auf neue Behinderungen einstellen: Die Gewerkschaft Verdi ruft das Sicherheitspersonal an den Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart zu ganztägigen Warnstreiks auf.

Düsseldorf – Im Tarifstreit der Luftsicherheitsbranche erhöht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeberseite: Für den morgigen Donnerstag kündigte Verdi neue Warnstreiks an drei deutschen Verkehrsflughäfen an.

Betroffen sind die Drehkreuze in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Dort sollen die Beschäftigten des Sicherheitspersonals im Rahmen eines ganztägigen Warnstreiks die Arbeit niederlegen. Reisende müssen mit Verspätungen und voraussichtlich auch mit Flugausfällen rechnen.

„Nicht auf starkes Signal reagiert“

„Die Streiks werden in Stuttgart mit der ersten Frühschicht gegen 3 Uhr aufgenommen, in Düsseldorf und Köln-Bonn ab 0 Uhr“, teilte Verdi mit. Die Arbeitsniederlegungen dürften an den drei Standorten zu „starken Einschränkungen im Luftverkehr“ führen, hieß es. Erst zu Wochenbeginn hatte ein Warnstreik der Beschäftigten an den Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel größere Behinderungen ausgelöst.

Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS), der in den Verhandlungen mit Verdi die Arbeitgeberseite vertritt, habe nach Darstellung der Gewerkschaft nicht auf das „starke Signal der Beschäftigten“ vom Wochenbeginn reagiert und „noch immer kein verhandlungsfähiges Angebot“ vorgelegt. Aus diesem Grund sollen nun auch die Beschäftigten in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart in einen kurzfristig angekündigten ganztägigen Warnstreik treten.

20 Euro die Stunde

Hintergrund des Tarifstreits sind die bislang ergebnislosen Verhandlungen zwischen dem BDLS und Verdi, bei dem es um die Bezahlung der rund 23.000 Beschäftigten in der Flugsicherheitsbranche geht. Die Gewerkschaft will einen Stundenlohn von bundesweit 20 Euro bei der Passagier-, Fracht-, Personal- und Warenkontrolle durchsetzen. Zum Jahresende war die Friedenspflicht in dem Tarifkonflikt ausgelaufen.

Laut Verdi hatte der BDLS eine Entgelterhöhung von lediglich 1,8 auf 2,0 Prozent pro Jahr bei einer zweijährigen Vertragslaufzeit angeboten. Die Lohnanpassung für ostdeutsche Bundesländer solle erst nach fünf Jahren beendet sein. Bislang erhalte ein Beschäftigter, der in Tegel oder Schönefeld in der Passagierkontrolle tätig ist, nach dem regionalen Tarifvertrag 17,12 Euro pro Stunde.

Verdi hatte schon vor Weihnachten angedroht, Mitarbeiter könnten außerhalb der Schulferien an „vielen deutschen Flughäfen“ die Arbeit niederlegen. In der Vergangenheit haben Streiks der Gepäck- und Passagierkontrolleure regelmäßig den Flugbetrieb gestört. Das nächste Treffen zwischen BDLS und Verdi ist für den 23. Januar angesetzt. (AFP)

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