OMV-Ölfelder waren 2018 größter Deal in Österreich - EY-Studie
Wien (APA) - Der Einstieg der OMV mit 20 Prozent bei zwei Offshore-Ölfeldern der Abu-Dhabi-Ölgruppe ADNOC ist mit 1,227 Mrd. Euro 2018 der g...
Wien (APA) - Der Einstieg der OMV mit 20 Prozent bei zwei Offshore-Ölfeldern der Abu-Dhabi-Ölgruppe ADNOC ist mit 1,227 Mrd. Euro 2018 der größte Deal in Österreich gewesen. Das geht aus einer Auswertung des Unternehmensberaters EY (früher Ernst & Young) hervor. EY zählte im Vorjahr 324 Unternehmenskäufe mit österreichischer Beteiligung, 2017 waren es 345. Das entspricht einem Rückgang um rund sechs Prozent.
Die überwiegende Mehrheit der Firmenkäufe entfiel mit 297 Deals auf strategische Transaktionen, Finanzinvestoren blieben in der Minderheit. Knapp drei Viertel aller Investoren in Österreich hatten ihren Sitz in Europa. Die heimischen Firmen stehen vor allem bei Deutschen hoch im Kurs. Auch umgekehrt ist es ähnlich: Österreichische Unternehmen kaufen vor allem in Deutschland und Europa zu.
Insgesamt kühlte sich die Übernahmelaune aber ab, das Transaktionsvolumen sank laut EY von 14,7 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf 7,9 Mrd. Euro 2018. EY begründet das Minus mit dem Rückgang großer Megadeals. Habe es 2017 noch vier Deals mit einem Volumen von über einer Milliarde Euro gegeben, so seien es 2018 nur noch zwei Deals gewesen. Eine Unschärfe gibt es allerdings, weil sich der Transaktionswert von EY nur auf veröffentlichte Transaktionen bezieht, deren Wert auch offiziell bekannt gegeben wurde. Oft wird bei Übernahmen jedoch Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart.
Der Verkauf des niederösterreichischen Automobilzulieferers ZKW an den südkoreanischen Elektronikriesen LG war laut EY die zweitgrößte Übernahme in Österreich. LG hatte im April 2018 bekanntgeben, den niederösterreichischen Licht- und Elektroniksystem-Spezialisten um rund 1,1 Mrd. Euro zu übernehmen. Ebenfalls aufs Stockerl schaffte es der japanische Industriekonzern Daikin, der für 881 Mio. Euro die steirische AHT Cooling von Bridgepoint übernahm.
Starwoods Einstieg bei der CA Immo mit 26 Prozent landete im EY-Ranking auf Platz vier, gefolgt vom Andritz-Zukauf Xerium. Mit 406,3 Mio. Euro scheint XXXLutz auf, der den deutschen Möbeldiskonter Poco schluckte. Die Signa Holding des Investors Rene Benko, die die deutschen Warenhäuser Karstadt und Kaufhof fusionierte, wird ebenfalls aufgelistet, die Fusion mit Kaufhof-Eigner HBC hat den Angaben von EY zufolge einen Transaktionswert von 250 Mio. Euro. Benkos Kauf der Möbelketten Kika und Leiner um geschätzt über 600 Mio. Euro scheint in der EY-Aufstellung nicht auf, weil kein offizieller Kaufpreis bekanntgegeben wurde.
Die Auswertung von EY basiert auf Daten von S&P Capital IQ sowie eigener Recherche. Untersucht wurden Transaktionen mit österreichischer Mehrheits- und Minderheitsbeteiligung, einbezogen wurden alle Transaktionen, die zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2018 angekündigt wurden. Es wurden auch Deals berücksichtigt, die zum Stichtag 31. Dezember 2018 noch nicht abgeschlossen waren, also wo noch kein Closing erfolgt ist.