Deutsche Ermittler schließen nach Silvester-Todesfall Mord nicht aus
Nach dem Tod einer dreifachen Mutter im deutschen Schönberg ermittelt die Polizei weiter in alle Richtungen. Auch eine absichtliche Schussabgabe wird nicht ausgeschlossen. Die Frau war während des Betrachtens eines Feuerwerks von einer Kugel in den Kopf getroffen worden.
Schönberg – Nach dem tödlichen Schuss auf eine Frau beim Silvesterfeuerwerk in Schönberg in Schleswig-Holstein halten die Ermittler auch einen Mord für denkbar. „Es kann sich bei dem Fall um eine fahrlässige Tötung gehandelt haben, beispielsweise durch einen Unfall, aber auch um einen Mord“, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben aber keinen Hinweis gefunden, der eindeutig für Mord spricht.“ Die Ermittler gingen weiter von einem Tötungsdelikt aus, die rechtliche Einordnung erfolge erst später.
Zuvor hatte Schönbergs Bürgermeister Peter Kokocinski (SPD) an den Schützen appelliert, sich bei der Polizei zu melden. „Es wäre für die betroffene Familie, aber auch für alle Menschen im Ort wichtig zu erfahren, was wirklich passiert ist“, sagte Kokocinski den „Kieler Nachrichten“. Er gehe von einem Unfall aus und vermute, „dass jemand im Übermut mit einer Schusswaffe hantiert hat.“
Belohnung für Hinweise
Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters führen. Wer in der Silvesternacht Video- oder Fotoaufnahmen in Schönberg gemacht hat, kann diese unter dem Stichwort „Silvester Schönberg“ hochladen.
Für die Staatsanwaltschaft steht fest, dass auf die 39-Jährige geschossen wurde. Dies hatte die ballistische Untersuchung der Metallsplitter ergeben, die im Kopf der Frau gefunden worden waren. Polizei und Staatsanwaltschaft machten bisher keine Angaben dazu, welche Waffe und Munition für die Tat in Frage kommen.
Die Frau wollte zu Silvester mit ihrem Mann vor der Tür das Feuerwerk genießen. Nach wenigen Minuten brach die Mutter von drei kleinen Kindern tödlich getroffen zusammen. (dpa)