Österreicher wollen weniger sparen, Vorfreude auf Zinserhöhung

Wien (APA) - Die Österreicher wollen weniger sparen, viele freuen sich auf höhere Zinsen. Das Sparbuch ist weiterhin die beliebteste Geldanl...

Wien (APA) - Die Österreicher wollen weniger sparen, viele freuen sich auf höhere Zinsen. Das Sparbuch ist weiterhin die beliebteste Geldanlageform, gefolgt vom Bausparvertrag, geht aus einer Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank hervor. 42 Prozent der Befragten freuen sich auf eine geplante EZB-Leitzinserhöhung, 28 Prozent - wohl Kreditnehmer - sind davon weniger begeistert.

26 Prozent sind noch unsicher, was sie von einer Zinserhöhung halten sollen. Auf die Zinserhöhung freuten sich „wahrscheinlich alle, die ein Sparbuch haben“, so Erste-Bank-Privatkundenvorstand Thomas Schaufler am Mittwoch in einer Pressemitteilung. „Allerdings werden die Zinsen in den nächsten Jahren wenn überhaupt nur sehr, sehr langsam steigen.“ Zu den 28 Prozent, die einer Zinsanhebung negativ gegenüberstehen, meinte Schaufler: „Das sind vermutlich die Kreditnehmer.“ Die Bank rät bei Krediten jetzt verstärkt zu Fixzinsen, „dann bleibt die Rate unabhängig von Zinsänderungen weiterhin leistbar“.

Sparen stand bei der Ende des dritten Quartals des Vorjahres durchgeführten Umfrage zufolge weniger hoch im Kurs. Die Österreicher wollen demnach 5.700 Euro veranlagen, das sind um 23 Prozent weniger als im Jahr davor als im Durchschnitt noch 7.400 Euro geplant waren.

Sparbücher und Sparkonten sind nach wie vor am beliebtesten: 60 Prozent wollen dort ihr Geld anlegen. Dahinter folgen Bausparvertrag (45 Prozent), Lebensversicherung (38 Prozent) und Pensionsvorsorge (32 Prozent). Aufgeschlossen sind die Österreicher auch gegenüber Wertpapieren. 30 Prozent wollen ihr Geld in Aktien, Fonds & Co veranlagen.

Größere Anschaffungen planen für das nächste Jahr rund 34 Prozent. Ein Großteil (86 Prozent) will diese über eigene Ersparnisse finanzieren, rund 15 Prozent mit einem Kredit. Die geplante durchschnittliche Kreditsumme beträgt 67.500 Euro und liegt leicht niedriger (minus 1 Prozent).

Integral hat für die Erste Bank Spar- und Kreditprognose 1.000 Personen mittels telefonischen und Online-Interviews im Zeitraum von 6. bis 24. September 2018 befragt.