Winterwetter - Lawinenwarnstufe fünf und gesperrte Skigebiete in OÖ

Linz/Österreich-weit (APA) - In Oberösterreich wurde die Lawinenwarnstufe für den Süden des Landes zu Mittag auf die höchste Kategorie fünf ...

Linz/Österreich-weit (APA) - In Oberösterreich wurde die Lawinenwarnstufe für den Süden des Landes zu Mittag auf die höchste Kategorie fünf angehoben. Mehrere Skigebiete haben ganz oder teilweise den Betrieb eingestellt, auch etliche Straßen waren weiterhin gesperrt. Die Feuerwehr bereitete sich darauf vor, in größerem Umfang Dächer von den Schneemassen zu befreien, bevor diese dem Gewicht nicht mehr standhalten.

Die Schneefälle hielten weiter an: Allein in der Nacht auf Mittwoch sind rund 40 Zentimeter Neuschnee gefallen, bis zum Abend sollten erneut 30 Zentimeter dazukommen. In vielen Bereichen lagen bereits zwei bis drei Meter Schnee. Die Konsequenz: Zu Mittag wurde die Lawinenwarnstufe im alpinen Bereich auf fünf angehoben. Im Voralpenbereich herrschte weiterhin Warnstufe vier. Bei Stufe fünf können sich Lawinen von selbst lösen, zudem ist mit größeren Lawinen mit höheren Schneemengen und längeren Auslaufkegeln zu rechnen, hieß es beim Lawinenwarndienst des Landes. Sprengungen seien allerdings schwierig, weil kein Flugwetter herrsche.

Rund 50 Straßen waren am Mittwoch gesperrt, darunter auch die großen Passstraßen im Süden - Pyhrnpass, Hengstpass und Koppenpass - sowie etliche kleinere Verkehrsverbindungen, vor allem im Mühlviertel. Die Feuerwehr meldete einige Verkehrsunfälle, bei denen es galt, Autos, die von der Fahrbahn gerutscht waren, zu bergen. Unfälle mit schwerer Verletzten waren vorerst nur wenige bekannt - so war etwa in Kopfing (Bezirk Schärding) ein Lkw-Lenker von der schneeglatten Fahrbahn abgekommen und mit einem Baum kollidiert.

Auf den Straßen sorgten vor allem umgestürzte Bäume für Behinderungen: Allein bis Mittag waren laut Landeskommando rund 70 Feuerwehren mit insgesamt etwa 800 bis 900 Leuten im Einsatz. Neben Räumarbeiten und der Bergung von Fahrzeugen standen vor allem die Schneemassen auf den Dächern im Fokus. Vor allem im Bereich Rosenau (Bezirk Kirchdorf) bereitete man sich darauf vor, organisiert Dächer abzuschaufeln, bevor diese dem Gewicht des Schnees nicht mehr standhalten.

In Bad Ischl hat laut ORF-Radio Oberösterreich eine Direktorin ihren Schülern und Lehrern freigegeben, weil der Schulweg für einige zu gefährlich sei. Zudem sei zu befürchten, dass die Bahn zwischen Gmunden und Bad Ischl eingestellt werden könnte und die Pendler dann in der Schule festsitzen würden.

Bis Mittag erfüllte sich diese Befürchtung allerdings nicht. Nur die Bahnstrecken zwischen Steeg-Gosau und Obertraun sowie zwischen Bad Aussee und Stainach-Irdning blieben vorerst gesperrt, hier wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Laut ÖBB kam es im sonstigen Netz vorerst zu keinen gröberen Verzögerungen. Es seien aber Hunderte Mitarbeiter des Winterdienstes im Einsatz, um Schienen und Weichen mit Schneepflügen, -fräsen und -bürsten freizuhalten, teilweise müsse man die Anlagen auch händisch ausschaufeln.

Auch in den Skigebieten kämpfte man mit dem Wind und - eher ungewohnt - mit zu viel Schnee: Am Krippenstein und am Kasberg war der Betrieb eingestellt, in Hinterstoder, auf der Wurzeralm und im Skigebiet Dachstein West eingeschränkt. Am Feuerkogel war zwar die Bahn auf den Berg in Betrieb, die Lifte oben standen aber still. Am Hochficht lief der Betrieb vorerst uneingeschränkt.

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