Presseclub Concordia will kritischen Dialog mit Regierung
Wien (APA) - Der Presseclub Concordia will unter der neuen Geschäftsführerin Daniela Kraus in seinem 160. Jubiläumsjahr in der Öffentlichkei...
Wien (APA) - Der Presseclub Concordia will unter der neuen Geschäftsführerin Daniela Kraus in seinem 160. Jubiläumsjahr in der Öffentlichkeit präsenter werden und vermehrt in einen kritischen Dialog mit der Regierung treten. Auch zwei neue Veranstaltungsreihen sind geplant, wie Kraus in ihrer Antrittspressekonferenz am Mittwoch verkündete.
Als große politische Herausforderungen sieht man beim Presseclub etwa das ORF-Gesetz, das bei der türkis-blauen Regierung Reformthema ist, die Presseförderung und ein Informationsfreiheitsgesetz. „Die Presseförderung ist seit Jahren eine Baustelle, obwohl sie auch für die Journalistenausbildung sehr wichtig ist“, sagte Concordia-Präsident Andreas Koller. Ein Informationsfreiheitsgesetz fordere man zudem schon lange, nun sei es aber nicht einmal im Regierungsprogramm zu finden. Hier wolle man lobbyieren und seine Expertise einbringen.
Auch das Publikum will der Presseclub Concordia stärker ansprechen. Wichtig sei, dass die Menschen verstehen, warum der Journalismus gebraucht werde. „Wir werden eine Stimme sein, die gehört werden soll - wenn schon nicht von der Regierung, dann zumindest von der Zivilgesellschaft“, betonte Koller.
Für das Jubiläumsjahr hat Kraus zwei neue Veranstaltungsreihen geplant. Unter dem Titel „Welche Zukunft wollen wir?“ sollen Experten die Bedeutung des Journalismus für die Zukunft der Gesellschaft beleuchten. „Das wird eine Reihe zu den großen Zukunftsthemen. Es geht unter anderem darum, wem unsere Daten gehören“, sagte Kraus.
Außerdem soll es künftig regelmäßig „medienpolitische Updates“ geben, bei denen Präsident Koller mit Gästen über aktuelle Fragen der Medienpolitik sprechen wird. Zum 160. Jahrestag am 7. November ist ein Festakt geplant.
Kraus, seit 1. Jänner Geschäftsführerin des Presseclubs, übernimmt den Verein in „Zeiten des Umbruchs“. Fake News würden im Internet für Verwirrung sorgen. „Außerdem stellt sich der Journalismus teilweise selbst infrage, das sieht man gut am Fall Relotius“, betonte Koller. Deshalb wolle der Presseclub eine „starke Stimme für den Journalismus“ sein und neue Akzente setzen.