Prozess um Anschlag auf Jüdisches Museum in Brüssel beginnt
Brüssel (APA/dpa) - Fast fünf Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel beginnt am Donnerstag (9.00 Uhr) der...
Brüssel (APA/dpa) - Fast fünf Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel beginnt am Donnerstag (9.00 Uhr) der Prozess gegen den Hauptverdächtigen und einen Mitangeklagten. Ihre Tat mit vier Toten war der erste Anschlag in Europa mit einem Bezug zur Terrororganisation „Islamischer Staat“.
Während der ersten beiden Prozesstage soll am Donnerstag und Freitag zunächst die Anklageschrift verlesen werden.
Der heute 33 Jahre alte Mehdi Nemmouche soll am 24. Mai 2014 im Jüdischen Museum ein israelisches Touristenpaar, eine Französin und einen Belgier erschossen haben. Sechs Tage später nahmen Ermittler den Franzosen in Südfrankreich fest, später wurde er nach Belgien ausgeliefert. Bei seiner Festnahme hatte er unter anderem eine Kalaschnikow dabei, die in die Flagge der Terrorgruppe ISIS eingehüllt war, die inzwischen nur noch „Islamischer Staat“ (IS) heißt. Der Mann soll nach Angaben der Ermittler als selbsternannter „Gotteskrieger“ zuvor in Syrien gekämpft haben.
Der 30-jährige Mitangeklagte Nacer Bendrer ist ebenfalls Franzose. Er wird der Beihilfe verdächtigt. In der kommenden Woche sollen die beiden Angeklagten befragt werden. Der Anschlag auf das Jüdische Museum war der Startpunkt einer ganzen Reihe von Anschlägen in Europa, bei denen es einen IS-Bezug gab oder die der IS für sich beanspruchte.