Der Sohn kommt an die Macht: Felix Tshisekedi gewinnt Wahl im Kongo
Kinshasa (APA/dpa) - Bis vor Kurzem war der künftige kongolesische Präsident Felix Tshisekedi vor allem als Sohn bekannt. Sein Vater Etienne...
Kinshasa (APA/dpa) - Bis vor Kurzem war der künftige kongolesische Präsident Felix Tshisekedi vor allem als Sohn bekannt. Sein Vater Etienne Tshisekedi war in dem zentralafrikanischen Land lange Jahre der Oppositionsführer, der Präsident Joseph Kabila Paroli bat. 2017 verstarb der ältere Tshisekedi jedoch im Alter von 84 Jahren.
Nun hat sein 55 Jahre alter Sohn eine Chance, den Traum des Vaters zu verwirklichen: Aus dem Kongo eine stabile Demokratie machen und die große Armut der Menschen im Land lindern - eine Herkulesaufgabe.
Felix Tshisekedi, der unter anderem in Belgien Marketing studiert und später für eine Versicherung gearbeitet hat, ist im Kongo noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Seinen Wahlsieg verdankt er wohl vor allem seinem Nachnamen. Er wurde 2011 zum Abgeordneter gewählt, Ende 2016 dann zum Generalsekretär der Partei Union für Demokratie und sozialen Fortschritt (UDPS). 2018 wurde er Parteivorsitzender. Einem Abkommen mit anderen Oppositionsparteien, Martin Fayulu als gemeinsamen Kandidaten bei der Wahl vom 30. Dezember antreten zu lassen, verweigerte er sich in letzter Minute.
Im Wahlkampf versprach Tshisekedi die Bekämpfung von Korruption und Armut sowie eine Befriedung des von Konflikten erschütterten Landes. Sein von der Wahlkommission erklärter Sieg wurde jedoch überschattet von Gerüchten, dass er seinen Triumph einem geheimen Deal mit Kabila verdanken könnte. Nun muss Tshisekedi den Frieden im Land wahren und zeigen, dass er nicht Staatschef von Kabilas Gnaden ist.
( 0043-19, 88 x 82 mm)