Winterwetter - Zwei Pläne für eingeschneite Gemeinde Hohentauern

Hohentauern/Schladming (APA) - Für die abgeschnittene obersteirische Gemeinde Hohentauern haben sich die Lawinenexperten und die Behörden zw...

Hohentauern/Schladming (APA) - Für die abgeschnittene obersteirische Gemeinde Hohentauern haben sich die Lawinenexperten und die Behörden zwei mögliche Szenarien für Freitag überlegt: Entweder werden Schneemassen kontrolliert abgesprengt, damit vor allem Urlauber die Ortschaft verlassen können, oder Plan B kommt zum Einsatz. Dieser sieht Einzelfahrten durch die Gefahrenzone vor.

Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) teilte die Pläne am Donnerstag mit. Nach den hoffentlich möglichen Erkundungsflügen am Freitag sollen zwischen Trieben und Hohentauern Lawinen gezielt ausgelöst werden. Das werde aber nur gemacht, wenn Siedlungsraum damit nicht gefährdet wird. Glücke die Mission, können Urlauber von Hohentauern abreisen und Bewohner beispielsweise wieder ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde aufsuchen.

Wenn allerdings keine Sprengungen möglich sind, soll unter strenger Aufsicht der Lawinenexperten jeweils ein Fahrzeug von Hohentauern nach Trieben durchgelassen werden. „Es darf jeweils nur ein Fahrzeug in die Gefahrenzone einfahren. Wenn das Fahrzeug die Gefahrenzone verlassen hat, darf wieder das nächste einfahren“, hieß es aus dem Büro Schickhofer. Möglich sei das, da eine mögliche Lawine lange genug brauche, um im Tal bei der Straße zu sein. In der Zwischenzeit könne ein einzelnes Fahrzeug die Gefahrenstelle rechtzeitig verlassen.

Schickhofer machte sich nach dem Besuch in der Landeswarnzentrale in Graz zu Einsatzbesprechungen und zum Krisenstab nach St. Johann am Tauern in der Gemeinde Pölstal sowie nach Mariazell auf. Dort spitze sich die Lage langsam zu.

Die Energie Steiermark meldete Donnerstagmittag indessen rund 300 steirische Haushalte ohne Strom. Betroffen war der Bereich Gamsforst in der Gemeinde Landl im Norden des Bezirks Liezen. Vorerst komme man allerdings nur schwer in diese Gebiete, um Leitungen zu reparieren, sagte Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris am Donnerstag zur APA. Parallel dazu versuchten Mitarbeiter eingeschneite Trafo-Stationen freizuschieben und -schaufeln. Der Energieversorger will zudem Bäume in der Nähe von Stromleitungen mit Helikopter-Einsatz vom Schnee befreien. Im Raum Schladming wurden so bereits Schneelasten von den Ästen geblasen. Die Methode sei aber nicht überall möglich und auch von Wetter und Verfügbarkeit von Hubschraubern abhängig, so der Sprecher.

~ WEB https://www.e-steiermark.com ~ APA270 2019-01-10/12:19

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