Massen-Prügelei in Innsbruck: Fast alle Schläger identifiziert
Nach der aufsehenerregenden Massen-Prügelei am 27. Oktober in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck konnte die Kripo den Großteil der Beteiligten ausforschen.
Innsbruck –Niemand will dabei gewesen sein, keiner die anderen kennen: Dennoch gelang es den Kripo-Beamten zwei Monate nach der brutalen Massen-Schlägerei in der Maria-Theresien-Straße, den Großteil der Beteiligten auszuforschen. Ein zunächst schwieriges Unterfangen, zumal die Schläger – Wacker- und Austria-Wien-Fans – größtenteils vermummt waren. Doch dann wurden die Handys von einigen Verdächtigen zu „Verrätern“. „Jetzt sind 30 Personen identifiziert“, fasst Thomas Ganza von der Innsbrucker Kripo das Ergebnis zusammen.
Zur Erinnerung: Es war am 27. Oktober gegen 14 Uhr, als kurz vor dem Bundesliga-Duell zwischen Wacker Innsbruck und Austria-Wien Fans beider Lager mitten im Zentrum vor entsetzten Zeugen aufeinander losgingen. Nicht nur die Fäuste flogen, sondern auch Aschenbecher und Stühle aus einem nahen Lokal. Nach zwei Minuten war der Spuk vorbei, die vielfach vermummten Schläger zerstreuten sich kurz vor dem Eintreffen der ersten Polizeistreifen in alle Richtungen.
Die Fahndung lief zunächst ins Leere: Die Polizeibeamten konnten zwar mehrere Verdächtige in der Innenstadt anhalten, doch die bestritten die Beteiligung an der Prügelorgie. Mit Hilfe von Zeugen-Videos gelang es dann doch noch, den einen oder anderen Wacker-Fan zu identifizieren. Das Blatt wendete sich endgültig, als die Beamten zwei Wochen später etwa zehn Verdächtige vorluden und dabei auch deren Handys in Absprache mit der Staatsanwaltschaft konfiszierten. „Durch die Mobiltelefone erfuhren wir dann, wer dabei war“, sagt Ganza. Aus den Handynachrichten ging auch hervor, dass die Schlägerei keineswegs die Folge einer zufälligen Begegnung der Fan-Gruppen war. Im Gegenteil – die Prügelorgie wurde im Vorfeld vereinbart. Insgesamt konnte Ganza 16 Wacker-Fans identifizieren, die Wiener Kollegen 14 Austria-Anhänger. Damit dürften fast alle Beteiligten ausgeforscht sein. „Aber nur ein oder zwei gaben die Beteiligung an der Schlägerei zu, weitere Namen nannte keiner“, so der Kriminalbeamte.
Übrigens: Vereinbarte Fan-Schlägereien finden angeblich immer wieder statt, aber meist an abgelegenen Orten ohne Zeugen. Etwa im Gewerbegebiet Rossau. (tom)