„FAZ“: Ehemaliger KZ-Wächter Palij gestorben

Frankfurt/Washington (APA/AFP) - Der ehemalige KZ-Wächter Jakiv Palij ist nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ im Alter ...

Frankfurt/Washington (APA/AFP) - Der ehemalige KZ-Wächter Jakiv Palij ist nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ im Alter von 95 Jahren gestorben. Er starb am Mittwoch in einem Altenheim im nordrhein-westfälischen Ahlen, wie die „FAZ“ in einer Vorausmeldung vom Donnerstagabend berichtete. Der staatenlose Palij war erst im vergangenen August aus den USA nach Deutschland abgeschoben worden.

Palij war nach US-Angaben ein bewaffneter Wächter im NS-Zwangsarbeitslager und SS-Ausbildungslager Trawniki im von den Nazis besetzten Polen. Der in damals polnischen, heute zur Ukraine gehörenden Gebieten geborene Palij wanderte 1949 in die Vereinigten Staaten aus und erhielt 1957 die US-Staatsbürgerschaft. Diese wurde ihm 2003 wieder entzogen, nachdem herausgekommen war, dass er den US-Behörden seine NS-Vergangenheit verheimlicht hatte.

Die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen hatte Vorermittlungen gegen Palij geführt und den Vorgang anschließend an die Staatsanwaltschaft Würzburg weitergegeben. Die Würzburger Strafverfolger leiteten ein Ermittlungsverfahren gegen Palij ein, das jedoch 2016 eingestellt wurde. Die Mitgliedschaft in der SS oder die Ausbildung im Lager Trawniki allein reichte nach Angaben der Zentralstelle für ein Verfahren wegen Beihilfe zum Mord nicht aus.

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