Winterwetter - Entspannung bei Stromversorgung in Tirol
Innsbruck/Österreich-weit (APA) - Nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage gab es am Freitag eine erste Entspannung bei der Strom...
Innsbruck/Österreich-weit (APA) - Nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage gab es am Freitag eine erste Entspannung bei der Stromversorgung in Tirol. Bis zu 360 Trafostationen in 31 Gemeinden mit 17.000 Stromkunden seien am Donnerstag zeitweise ohne Strom gewesen. Kurz nach Mitternacht konnte jedoch die letzte größere Mittelspannungsstörung im Bereich Eiberg/Schwoich behoben werden, hieß es seitens der Tinetz.
Für heute, Freitag, war ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres mit einem Black Hawk-Hubschrauber geplant. „Dabei setzen die Piloten den Luftstrom der Rotorblätter - den sogenannten Downwash - gezielt ein, um den Schnee von den Bäumen im Nahbereich unserer Leitungen zu blasen“, erklärte Tinetz-Geschäftsführer Thomas Trattler in einer Aussendung. Zusätzlich werde in den Umspannwerken präventiv Schnee geräumt, da ansonsten die Gefahr von Überschlägen drohe.
Die Lawinengefahr wurde von den Experten des Landes weiterhin verbreitet mit „groß“, also „Stufe 4“ der fünfteiligen Gefahrenskala angegeben. Mit dem Ende der intensiven Schneefälle nehme die spontane Lawinenaktivität zwar deutlich ab, sehr vereinzelte große bis sehr große spontane Lawinen seien jedoch weiterhin möglich. Die Experten warnten erneut eindringlich vor Sport abseits der gesicherten Pisten. Denn schon einzelne Wintersportler könnten sehr leicht Lawinen auslösen, auch gefährlich große.
Hochfügen sowie einige Gemeinden, Weiler und Orte im Außerfern und am Zillergrund, sowie einzelne Gebäude in Wiesing waren aufgrund von Straßensperren weiterhin nicht zu erreichen. Zudem waren vorübergehend auch Teile der Gemeinde Scheffau sowie vereinzelte Gebäude in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein abgeschnitten. Am Donnerstagabend ging eine kleinere Lawine auf die L21 bei Berwang ab, laut Land gab es jedoch keine Verschütteten oder Verletzten. Die Straße war vorerst gesperrt, die Lawinenkommission werde die Lage im Laufe des Vormittags neu beurteilen, hieß es.
Noch in der Nacht wurden für rund 80 Gebäude in den Innsbrucker Stadtteilen Mühlau, Hötting und Hungerburg, die sich in der Roten bzw. Gelben Lawinengefahrenzone befinden, Sicherheitsanweisungen ausgegeben. Die Bewohner sollten die Türen und Fenster geschlossen halten und unnötige Aufenthalte im Freien in den betroffenen Zonen vermeiden, da Staublawinen von der Nordkette jederzeit von selbst abgehen könnten und die Ausläufer dieser Lawinen bis in bewohnte Gebiete der Stadt vordingen könnten. Für Freitag waren erste Erkundungsflüge auf die Nordkette geplant. Dann soll die Lage neu beurteilt werden.