Ägypten schob Deutschen wegen Terrorverdachts ab
Kairo (APA/dpa/AFP) - Die ägyptischen Behörden haben nach Medienberichten einen 23-jährigen Mann aus Göttingen wegen mutmaßlicher Terrorverb...
Kairo (APA/dpa/AFP) - Die ägyptischen Behörden haben nach Medienberichten einen 23-jährigen Mann aus Göttingen wegen mutmaßlicher Terrorverbindungen zurück nach Deutschland abgeschoben. Nach Darstellung der staatlich gelenkten Zeitung „Al-Ahram“ vom Freitag, soll der Mann versucht haben, sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf der Sinai-Halbinsel anzuschließen.
Der Student war vor zwei Wochen bei der Einreise nach Kairo von den ägyptischen Behörden festgehalten worden und galt anschließend zunächst als verschwunden. Die Nachrichtenseite veröffentlichte am Freitagmorgen Fotos des 23-Jährigen bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Kairo sowie ein Foto des Flugtickets von Kairo nach Frankfurt. Demnach ist der Göttinger um 2:14 Uhr zurück nach Deutschland geflogen worden. Das Auswärtige Amt in Berlin konnte die Abschiebung zunächst nicht bestätigen. Der 23-Jährige besitzt die deutsche und ägyptische Staatsbürgerschaft.
Im Falle eines zweiten deutschen Staatsbürgers, eines 18-Jährigen aus Gießen, laufe das Abschiebeverfahren. Er war nach Angaben aus Sicherheitskreisen im Dezember am Flughafen von Luxor festgenommen worden. In seinem Besitz hätten sich Karten des nördlichen Sinai befunden, wo eine ägyptische Untergruppe der Jihadistenmiliz IS immer wieder Anschläge verübt. Den Angaben zufolge wollte der 18-Jährige sich den IS-Kämpfern anschließen. Der Beschuldigte hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert.
Die deutsche Regierung hatte Anfang der Woche bekannt gegeben, dass zwei Deutsche in Ägypten vermisst würden.