JP Morgan schüttet mehr Boni aus
London/New York/Frankfurt (APA/Reuters) - Die US-Bank JP Morgan hebt Insidern zufolge die Bonuszahlungen für das vergangene Jahr durchschnit...
London/New York/Frankfurt (APA/Reuters) - Die US-Bank JP Morgan hebt Insidern zufolge die Bonuszahlungen für das vergangene Jahr durchschnittlich um 3 Prozent an. Wie viel Geld die einzelnen Mitarbeiter bekommen, sollen sie kommende Woche erfahren, sagte eine mit den Plänen vertraute Person. JP Morgan legt am Dienstag seine Zahlen vor.
Beflügelt durch die US-Steuerreform, das Wirtschaftswachstum und die steigenden Zinsen in den USA dürfte die größte amerikanische Bank ein kräftiges Gewinnplus ausweisen: Im Schnitt rechnen Analysten für 2018 mit einem Überschuss von gut 31 Mrd. Dollar (rund 27 Mrd. Euro), nach 24,4 Milliarden im Vorjahr. Im Investmentbanking, in dem traditionell die höchsten Boni gezahlt werden, konnte die Bank nach Daten von Refinitiv die Gebühreneinnahmen gegen den Branchentrend um 0,6 Prozent auf 7 Mrd. Dollar steigern und verteidigte den ersten Platz in der Rangliste.
Viele andere Banken mussten in der Paradedisziplin dagegen Federn lassen, die Branche insgesamt nahm im Investmentbanking laut Refinitiv 4 Prozent weniger ein. Zu den größten Verlierern zählte die Deutsche Bank, die im Investmentbanking zahlreiche Stellen strich und deren Gebühreneinnahmen hier um fast 13 Prozent auf 2,5 Mrd. Dollar einbrachen.
Das werden die Mitarbeiter des Frankfurter Instituts auch im Geldbeutel spüren, der Bonustopf soll Finanzkreisen zufolge schrumpfen. Er werde um mehr als zehn Prozent gekürzt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Für 2017 hatte die Bank insgesamt 2,3 Mrd. Euro an variabler Vergütung ausgeschüttet. Eine endgültige Entscheidung ist den Insidern zufolge aber noch nicht gefallen und hänge vom Abschneiden der Bank im vierten Quartal ab, in dem unter anderem eine Geldwäsche-Razzia und der Absturz des Aktienkurses die Deutsche Bank belasteten. Von der Bank befragte Analysten rechnen für das Schlussquartal im Schnitt mit einem Verlust von 242 Mio. Euro. Die Führungsspitze hat in den vergangenen Monaten gebetsmühlenhaft wiederholt, dass die Bank ihr Kostenziel von 23 Mrd. Euro für 2018 einhalten werde - dabei sind die Boni eine Stellschraube.
~ ISIN US46625H1005 DE0005140008 WEB http://www.jpmorganchase.com/
https://www.deutsche-bank.de/index.htm ~ APA374 2019-01-11/14:20