Ab 2020 führt neue Bergbahn in das „Reich der Hexen“
In Söll beginnt heuer die Erneuerung der 30 Jahre alten Bergbahn. Mehr Kapazität und besonders mehr Komfort sind das Ziel.
Söll –Die Gondelbahn in Söll wurde 1988 errichtet, daher wird die Instandhaltung zunehmend aufwändiger. Zudem sind die Ersatzteile immer schwerer aufzutreiben bzw. nicht mehr vorhanden. „Wir müssten rund vier Mio. Euro investieren, um dann weitere fünf bis acht Jahre fahren zu können“, sagt Geschäftsführer Walter Eisenmann. Daher hat der Vorstand der Bergbahnen Söll die Errichtung eines neuen Liftes beschlossen.
Der Zeitplan für den Neubau ist sehr ehrgeizig. Von 1. April bis 30. Mai dieses Jahres wird die Bahn geschlossen. In diesem Zeitraum werden all jene Arbeiten getätigt, die entlang der Trasse notwendig sind. Dazu zählen neue Fundamente für die Stützen und die Verlegung der diversen Leitungen. Im März 2020 wird dann ebenfalls geschlossen und bis 15. Juli 2020 soll die neue Bahn fertig gestellt sein. Die Talstation wird 15 Meter weiter Richtung Berg gebaut, um unter anderem auch den Sportverleih vergrößern zu können. Die Förderleistung wird von derzeit 2700 Personen in der Stunde auf 3200 Personen erhöht, wobei dies für Eisenmann nicht alleine entscheidend ist.
„Diese Investitionen in Höhe von rund 16 Mio. Euro gehen ausschließlich in den Komfort“, erklärt Eisenmann. Vor allem für den Sommer braucht es größere Kabinen, weil die Kinderwägen immer breiter werden und auch die Fahrräder darin besser Platz haben sollen.
Zudem wollen die Bergbahn-Betreiber die Inszenierung weiter ausbauen. So steht ein Hof unterhalb des „Bergdoktorhauses“ seit Längerem leer. Dieser wird abgetragen und an anderer Stelle neu aufgebaut. Dort befindet sich ein Hektar Wald und zusammen soll dies eine Art „Hexenhaus“ werden. Das Thema Hexen ist in Söll allgegenwärtig (Hexenwasser) und wird bestens angenommen. Für dieses Projekt werden rund eine Mio. Euro eingeplant.
„Für diese Inszenierung wurden wir anfangs von den Medien teilweise geprügelt“, erinnert sich der Geschäftsführer. Mittlerweile gibt es in ganz Österreich etwa 64 derartige touristische Belebungen und dazu braucht es auch immer wieder Neuheiten.
Worüber Walter Eisenmann noch nichts Genaueres sagen konnte, ist die Idee, bei der Talstation ein Hotel – ähnlich wie in Ellmau – zu errichten. Nur zur Übernachtung, denn alles andere gibt es in der unmittelbaren Umgebung. Vor allem aber will man den Gästewünschen entgegenkommen, denn bei den meisten Hotelbetrieben ist eine Anreise während der Woche kaum möglich. (be)