“Mountain Peak“

Hochkarätig und hitzig: Diskussion zur Ski-Zukunft in Kitzbühel

Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann forderte Änderungen.
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Beim Mountain Peak in Kitzbühel gab es am Mittwoch rund um Klima, Weltcup-Formate und eSports einen verbalen Schlagabtausch.

Von Roman Stelzl

Kitzbühel — Wo Reibung auftritt, entsteht Wärme — und wenn wie bei der zweiten Auflage des Mountain Peak im Kitzbüheler Rasmushof am Mittwoch dazu noch viele Meinungen kollidieren, dann wird das Ganze sogar richtig hitzig. Gut drei Stunden lang lieferten sich Vertreter unterschiedlicher Sparten bei der von Markus Höfl initiierten Podiumsdiskussion einen verbalen Schlagabtausch. Ein kurzer Überblick:

Rund ums Klima: Schon bei der Begrifflichkeit schieden sich die Geister. Klimaerwärmung oder doch Klimawandel? Am Ende war der gut vorbereitete Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), Feuer und Flamme. „Ich lasse mich nicht gerne für blöd verkaufen, auch nicht von der Klimawelt", meinte der 77-jährige Tiroler und zerstreute übertriebene Prognosen: „Das mit dem Schneemangel in Skigebieten unter 1000 Metern ist ein Blödsinn. Das sind natürliche Schwankungen, da wird viel hineininterpretiert, was so nicht stimmt." Sein Konterpart Olaf Tabor, Geschäftsführer des Deutschen Alpenvereins, hielt dagegen: „Es wäre fatal, so zu tun, als gäbe es den Klimawandel nicht." Stolz präsentierte indes Niklas Carlsson, Organisator der Ski-WM in Aare (SWE/ab 4.2.), seine Zahlen rund um das angeblich mit 280 Millionen Euro finanzierte Projekt: „Wir kommen zu 67 Prozent ohne fossile Brennstoffe aus."

Weltcup-Zukunft: Heiß ging es auch beim Thema Formate für die Zukunft zu. Zwischen Kombination, Parallel-Rennen und City-Events taten sich viele Gräben auf. Einigkeit bestand vorrangig darüber: Es muss was getan werden. „Im ganzen Skisport ist weniger Geld drinnen, die Zahlen gehen zurück", erklärte Urs Lehmann, Präsident des Schweizer Skiverbandes. Und er präsentierte sogleich einen Plan, um Abhilfe zu schaffen: „Wir müssen dahin, wo die Leute sind. Und wir müssen mehr die digitale Welt abholen." Für die Kombination fordert Schröcksnadel, sie müsse „attraktiver werden". Und auch Jürgen Capol, Marketing-Direktor des Skiweltverbandes FIS, erkennt: „Außer Wengen finden wir keinen Veranstalter. Die Kosten sind zu hoch."

ESports: Keinen Platz wollen viele den Wettkämpfen in Videospielen im Sport einräumen. „Köpfe wegschießen? Das ist kein Sport. ­eSports halten davon ab, sich zu bewegen. Dass man da Synergien findet, ist eine totale Träumerei", erklärte Deutschlands Alpindirektor Wolfgang Maier. Anders sieht das Peter Schröcksnadel: „Wir wollen in den eSport und ihn verwenden, um Geld zu lukrieren. Verhindern können wir es eh nicht, sollten es also in die richtige Richtung bewegen."

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