Wintersport

Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Tief verschneite Hänge laden zum Fahren abseits der Pisten ein. Nicht selten wird dabei auch ein Risiko in Kauf genommen.
© Christoph Schöch Photography Gmb

Die Bundesregierung will grob fahrlässiges Verhalten in den Bergen künftig sanktionieren. Sanktionen gegen jene, die außerhalb der gesicherten Pisten andere in Gefahr bringen, werden geprüft.

Wien, Innsbruck –Selbst Lawinenwarnstufe 4 und 5 hielt in den vergangenen zwei Wochen einige Unvernünftige nicht davon ab, abseits der gesicherten Pisten den besonderen Kick zu suchen. Ein Kick, bei dem sie nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Leben der Rettungskräfte aufs Spiel setzten. Landtagsvizepräsident Toni Mattle (ÖVP) forderte daraufhin einen gesetzlichen Rahmen, mit dessen Hilfe dieses fahrlässige Verhalten sanktioniert werden kann. Nun erhält er für seinen Vorstoß Schützenhilfe von der Bundesregierung.

Sie will rechtliche Konsequenzen für Wintersportler prüfen, die sich trotz Warnungen und Verbotsschildern in ungesichertes Skigelände begeben und damit eine Gefahr für andere Sportler und Retter darstellen. „Ohne Not bringen einzelne Wintersportler andere begeisterte Skifahrer und engagierte Retter in gefährliche Situationen. Ich bin dankbar, dass wir eine funktionierende Bergrettung und unzählige Lawinenkommissionen haben, die im Winter täglich die Lage beurteilen und im Einsatz sind“, erklärt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Es könne aber nicht sein, dass leichtsinniges Verhalten und Egoismus, aber auch das Ignorieren aller Warnungen das Leben anderer gefährde, so der Kanzler. „Unser Land verfügt über ausreichend gesicherte Skikilometer, daher prüfen wir rechtliche Konsequenzen für jene, die andere Menschen außerhalb der sicheren Pisten in Gefahr bringen.“

Ins gleiche Horn stößt auch Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ): „Wer als Skifahrer trotz Verbot bei Lawinengefahr in klar erkennbar gesperrte Hänge eindringt, handelt genauso wie ein Alkolenker und gefährdet Menschenleben. Es kann nicht sein, dass Bergretter wegen dieser verantwortungslosen Egoisten ihr eigenes Leben riskieren müssen oder Lawinen Unschuldige begraben. Es geht nicht um verantwortungsbewusste Freerider, sondern um rücksichtslose Ski-Hooligans. Deshalb muss es hier harte Strafen geben.“

Wie diese Maßnahmen aussehen können, möchte man mit den Verantwortlichen vor Ort diskutieren. So will die Bundesregierung Vertreter der Bergrettung, Lawinenkommissionen und Gemeinden miteinbinden. Von den geplanten Maßnahmen soll jedenfalls nicht das Skifahren im abgesicherten und gekennzeichneten Skigebiet betroffen sein. (np, pn)

Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz .
© TT/Julia Hammerle

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