Tiroler mit Schützling Manuel Charr im Ring um viele Box-Millionen
Christian Jäger arbeitet mit Hochdruck am WM-Kampf seines Schützlings Manuel Charr im März.
Innsbruck, Hamburg –Seit 130 Jahren wird die Box-Weltmeisterschaft im Schwergewicht ausgekämpft. Wer den Titel gewinnt, gilt als „König unter den Königen“. Die Geschichte hat viele legendäre Champions hervorgebracht – unter anderem Max Schmeling, Joe Louis, George Foreman, Joe Frazier, Evander Holyfield, Lennox Lewis, die Klitschko-Brüder und den Größten von allen: Jahrhundertsportler Muhammad Ali.
Seit November 2017 ist „Diamond Boy“ Manuel Charr WBA-Weltmeister und damit der 81. anerkannte Schwergewichts-Champion zumindest eines der großen Weltverbände. Und dessen großer Mentor, Investor, Mastermind und Manager, der alle Fäden in der Hand hat, ist ein Tiroler: der Unternehmer-Multi Christian Jäger, der mit 27 Unternehmen sowie Firmensitzen in Seefeld, München, Hamburg, Lübeck und Leipzig in verschiedenen Sparten tätig ist.
Charr wurde im Libanon geboren, lebte im Bürgerkrieg in Syrien, hat früh seinen Vater verloren und kam als kleines Kind nach Deutschland. Dort fand er eine neue Heimat. Er habe Charr 2016 kennen gelernt, als der Profiboxer wohl in seiner schwersten Phase seiner Karriere war, erzählt Jäger gegenüber der TT. Im September 2015 war Charr Opfer eines Attentats geworden, sein Leben wurde durch eine Notoperation gerettet.
Mithilfe des von Jäger produzierten und vertriebenen EMS Trainingssystems Easy Motion Skin (die Muskulatur wird durch Elektroimpulse stimuliert) sowie der Tiroler Luft in Seefeld sei Charr wieder rasch fit geworden – nach einer Siegesserie avancierte er zum Champion. „Ich danke Christian Jäger, Tirol und Seefeld“, so Charr damals.
Jäger räumt ein: „Ich war zwar ein erfolgreicher Unternehmer, aber ein Quereinsteiger und Ahnungsloser im Box-Business.“ Das hat sich dann rasch geändert. Aber kurz vor dem im September angesetzten WM-Verteidigungskampf in der Kölner Lanxess-Arena kam ein Niederschlag, der neben hohen Kosten auch die Freundschaft schwer belastete: Charr war bei einer Doping-Kontrolle positiv getestet worden.
Diese Woche wurde der Dopingtest wegen eines Verfahrensfehlers für hinfällig erklärt, Charrs Probe am Kampftag sei zudem laut WBA sauber gewesen. Noch im März wird Charr den Titel gegen den US-Boxer Fres Oquendo aus Puerto Rico in Deutschland (gehandelt wird wieder Köln) pflichtverteidigen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Millionenrad dreht sich, bei richtig großen Top-Kämpfen werden zweistellige Millionenbeträge bewegt. „Wenn Charr, wie ich hoffe seinen Titel erfolgreich verteidigt, wollen wir danach einen richtig großen Kampf – vielleicht gegen IBF- und WBO-Champion Anthony Joshua“, hofft Jäger. (va)