Erich Mair: Ein Leben inmitten von Kunstwerken
Erich Mair sammelt seit 45 Jahren Kunst mit Schwerpunkt Malerei. In seinem Haus lebt er Seite an Seite mit Albin Egger-Lienz, Franz von Defregger und anderen Berühmtheiten.
Von Catharina Oblasser
Nußdorf-Debant –Ein stattliches Haus in Nußdorf-Debant ist das Heim von Erich Mair. Der studierte Volkswirt war lange Zeit im Tourismus tätig: erst in Osttirol und ab 1989 in Villach und Umgebung. Seit dem Jahr 2000 ist Erich Mair in Pension und kann sich voll und ganz seiner Leidenschaft widmen: dem Sammeln von Kunst. Mittlerweile ist der gebürtige Lienzer auch gerichtlich beeideter Kunstsachverständiger für Malerei, sein Spezialgebiet ist die Kunst in Südtirol, Osttirol und Kärnten zwischen 1800 und 1945.
In seinem Haus hat Mair illustre Gesellschaft. Ein Großteil seiner Kunstsammlung, die an die 1000 Exponate umfasst, befindet sich hier. So wohnt der Kunstliebhaber Seite an Seite mit Albin Egger-Lienz, Franz von Defregger, Franz Walchegger und vielen anderen Meistern der bildenden Kunst.
Wie vielfältig Erich Mairs Bilderschatz ist, mögen Werke von Erich Heckel (1883–1970) auf der einen und Franz Eichhorst (1885–1948) auf der anderen Seite illustrieren. Während Heckels Kunst in der NS-Zeit als „entartet“ qualifiziert und beschlagnahmt wurde, galt Eichhorst als einer der beliebtesten Maler der Nationalsozialisten.
Erich Mair hat sich schon in seiner Studentenzeit in Innsbruck der Kunst verschrieben. „Mein erstes großes Sammlerstück war eine Fassung der ,Quelle‘ von Albin Egger-Lienz“, erinnert er sich. „Ich habe es in einer Innsbrucker Galerie gekauft.“ Damit war eine Leidenschaft geboren. Die Pressereisen, die Mair während seines Berufs als Touristiker absolvierte, nützte er, um Ausschau nach „Schnäppchen“ zu halten – oft mit Erfolg. Ein „Gemischtwarenladen“ war aber nie Mairs Ziel. „Ich habe mich auf Egger-Lienz, Franz von Defregger und namhafte Künstler aus Kärnten, Süd- und Osttirol spezialisiert.“
Die Ergebnisse von Mairs jahrzehntelangem Sammeleifer füllen heute die Räume seines großen Hauses. „Ich kann natürlich nicht alles aufhängen, dafür ist nicht genug Platz“, so der Kunstexperte. „Es ist nicht einmal alles gerahmt.“ Dennoch weiß der Sammler genau, wo welches Werk zu finden ist. Außerdem hat er alle Stücke der Sammlung inventarisiert.
Hin und wieder verlassen auch Bilder das große Haus in Nußdorf-Debant: nämlich dann, wenn Erich Mair Werke seiner Sammlung für den guten Zweck stiftet – so wie Bilder von Ludwig Heinrich Jungnickel, die zugunsten des Osttiroler Tierschutzvereins verlost werden.