Gis-Dur ganz in Blau und golden in D-Moll
„Love and dreams“ ist der Titel der gemeinsamen Ausstellung von Gazmend Freitag und Norbert Zehm in der Innsbrucker Galerie Artinnovation. F...
„Love and dreams“ ist der Titel der gemeinsamen Ausstellung von Gazmend Freitag und Norbert Zehm in der Innsbrucker Galerie Artinnovation. Festgemacht ist der Titel ihrer ersten gemeinsamen Schau an jeweils einem Bild eines sich küssenden Paares, die auf einen ersten Blick zeigen, wie unterschiedlich die zwei Maler ticken.
Der 50-jährige, im Kosovo geborene, seit 2004 in Linz lebende Gazmend Freitag mag es realistisch und sinnlich bunt, während der Innsbrucker Komponist und Musiker Norbert Zehm eher der feinsinnige Spurensucher ist. Menschenbilder sind nicht so das Seine wie generell das Abbildhafte. Die Malerei sei für ihn ein schöner Ausgleich zum konzentrierten, fast mathematisch exakten Tun des Komponierens, sagt der renommierte Musiker. Beim Malen — das er „schon immer“ hobbymäßig betrieben hat — könne er dagegen seinen Emotionen freien Lauf lassen, auch seinen Hang zum Rockigen ausleben.
Die Musik taucht in den meisten Bildern Zehms allerdings in der einen oder anderen Form auf. Gern als kleine Fetzen von Partituren, die in die monochromen, oft von feinen Fahrern durchsetzten Farbfelder collagiert sind, wobei für Zehm Farben mit gewissen Tonarten zu tun haben, Blau etwa mit Gis-Dur, Gold mit D-Moll.
Freitag lässt sich gern von Fotos zu seinen allzu bunten, allzu opulenten, bisweilen streng an der Grenze zur Karikatur dahinschrammenden Stimmungsbildern inspirieren. Um etwa ein Schwarzweiß-Foto von Picasso, der sich am Strand mit einer Maid im Bikini unterhält, schreiend bunt in Öl auf einer großen Leinwand auszubreiten. (schlo)