Konservativer Nayib Bukele wird El Salvadors jüngster Präsident
Der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt San Salvador löst den linken Präsidenten Salvador Sánchez Serén ab.
San Salvador – El Salvador hat einen neuen Präsidenten gewählt. Nayib Bukele von der konservativen Großen Allianz der Nationalen Einheit (GANA) konnte nach dem vorläufigen Endergebnis 53,83 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, wie die Wahlkommission am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter mitteilte. Der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt San Salvador löst den linken Präsidenten Salvador Sánchez Serén ab.
Mit 37 Jahren wird Bukele der bisher jüngste Staatschef des mittelamerikanischen Landes. „Wir können mit ganzer Sicherheit bekanntgeben, dass wir die Präsidentschaft in der ersten Runde gewonnen haben“, wurde Bukele von seiner Partei auf Twitter zitiert.
Die beiden Rivalen des 37-Jährigen - Carlos Calleja (42) von der weit rechts stehenden Republikanischen nationalistischen Allianz (Arena) und Hugo Martínez (51) von der linksgerichteten Nationalen Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN) - räumten ihre Niederlagen ein. Stimmberechtigt waren 5,2 Millionen Salvadorianer.
Zuvor hatten die Wahlbehörden erklärt, dass Bukele nach Auszählung von 70 Prozent der Stimmen bei knapp 53 Prozent lag. Der Unternehmer Calleja lag demnach bei 32 Prozent, Ex-Außenminister Martínez abgeschlagen bei 14 Prozent. Bukele müsste demnach nicht in die Stichwahl, die für 10. März angesetzt worden war. Die Amtsübernahme ist für den 1. Juni vorgesehen. Allerdings wird Bukele ohne Mehrheit im Parlament regieren müssen - dort verfügt seine Partei über nur 11 der insgesamt 84 Sitze - oder aber ein Bündnis mit den Rechten schließen müssen, die das Parlament beherrschen.
Sollte sich sein Sieg bestätigen, wäre das ein Epochenwandel für das von Gewalt und Korruption geprägte zentralamerikanische Land, das in den vergangenen drei Jahrzehnten abwechselnd von Arena und FMLN regiert wurde.
Bukele hat versprochen, mehr in Bildung zu investieren und die Korruption zu bekämpfen. Vor allem müsste er aber neue Programme gegen die weit verbreitete Unsicherheit in dem Land umsetzen. Die Mordrate liegt bei 51 pro 100.000 Einwohnern und damit erheblich über dem weltweiten Durchschnitt. Die Bevölkerung hat zudem mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen. Tausende Menschen fliehen alljährlich, viele mit dem Ziel USA. (APA/dpa/AFP)