Bezirk Kufstein

Causa Bad Eisenstein: Jetzt steht eine Klage im Raum

Der alte Gasthof Bad Eisenstein wird als Asylwerberheim genutzt.
© Otter

Technikausschuss will Rückwidmung des Bad-Eisenstein-Areals in Wörgl. Laut Roland Ponholzer wurde „eine große Chance vertan.“

Von Wolfgang Otter

Wörgl –Die Causa Bad Eisenstein könnte nun ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Bad Eisenstein GmbH um Geschäftsführer Roland Ponholzer könnte eine Klage wegen der geplanten Rückwidmung des 12.000 Quadratmeter großen Badl-Areals in Freiland und Sonderfläche Tennisplatz einreichen. Diese Widmung empfiehlt nach dem Raumplanungsbüro nun auch der Technikausschuss mit vier zu zwei Stimmen, wie die Abstimmung in der jüngsten Sitzung ausgegangen sein soll. Jetzt ist der Gemeinderat am Zug.

Wie berichtet, wollte die Wörgler Gesellschaft auf dem Areal eine Einrichtung für Burnout- und Demenzpatienten, einen privaten Kindergarten, mehrere Büros, Gastronomie, Seminarräume und Betriebswohnungen zum bestehenden Asylwerberheim im ehemaligen Gasthaus und den Tennisplätzen errichten. Ein Konzept, das laut Geschäftsführer Roland Ponholzer allgemein gelobt und auf Bitte der Stadt auf Kosten der Gesellschaft adaptiert worden sei. „Wir waren schon so weit, dass das Raumplanungsinstitut ,terra cognita‘ im Auftrag der Stadt Entwürfe für die Widmung gemacht hat und wir gemeinsam mit Frau Bürgermeisterin Hedi Wechner zum Land Tirol gefahren sind“, schildert der Geschäftsführer. Auch in der betreffenden Fachabteilung sei die Vorlage gelobt worden. Der Ausschuss und die Raumplaner sehen nun aber in der zusätzlichen Nutzung für Betriebe und Wohnungen, die die Pläne beinhalten, ein Problem.

„Hätte man uns nicht immer ausdrücklich vermittelt, dass unser Konzept so hervorragend sei, hätten wir dieses natürlich nicht mehr weiterverfolgt. So sind auf allen Seiten unnötige Kosten entstanden. Unter solchen Umständen hätten wir natürlich das Hotelprojekt weiter betreiben können“, schreibt Ponholzer in seiner Stellungnahme.

Bekanntlich ist das ganze Areal für den Bau eines Großbeherbungsbetriebs gewidmet. Das Stadthotel des Vorgängerbesitzers kam nicht zustande, die Widmung muss nun zurückgenommen werden. „Wie eine Rückwidmung bei einem bereits begonnenen Projekt jetzt stattfinden soll und kann, müssen wohl nun Anwälte und Gerichte beurteilen“, meint Ponholzer. Dabei gehe es um die Rolle der Politik genauso wie jene des Planungsbüros. Diese seien laut ihm zu bewerten.

Der Unternehmer zeigt sich auch tief getroffen und fühlt sich getäuscht. „So wird jedem Unternehmen, das Arbeitsplätze schaffen will, soziale Projekte auf privat finanzierter Basis realisieren möchte und für die BürgerInne­n einer Stadt etwas Gutes tun will, das Wirtschaften vergrämt“, meint Ponholzer in seiner schriftlichen Stellungnahme gegenüber der TT.

Wie geht es nun weiter? „Das Einzige, was die Stadt mit ihrem nunmehrigen Vorgehen bewirkt, ist, dass das ,Badl‘ der Öffentlichkeit in Zukunft nicht mehr zur Verfügung steht und auf Jahrzehnte eine riesige Chance für Wörgl kaputt gemacht wird. Das ,Badl‘ ist und bleibt ein Privatgrundstück in unseren Händen – vielleicht gibt es irgendwann im Sinne der Wörglerinnen und Wörgler handelnde Personen – dann kann man vielleicht wieder über ein so tolles Projekt reden“, erklärt Ponholzer. Für ihn sei aber das „Badl“ hinsichtlich „unseres Zukunftskonzeptes Geschichte. Ausdrücklich hinzufügen möchte ich, dass wir wirtschaftlich diese Angelegenheit hinsichtlich des aktuellen Betriebes äußerst gelassen sehen. Wir verfügen über genügend Kapital, um uns auch so ein Vorgehen seitens der Stadt leisten zu können“, so Ponholzer, der darauf verweist, dass die Stellungnahme seine persönliche Meinung darstellt.

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