Bezirk Landeck

Nach 15 Jahren Ringen winkt Feuerwehrhaus

Wilfried Gabl (2. v. r.), Schönwieser Feuerwehrkommandant 2003–2018, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Hermann Wolf, BM Willi Fink, Heinz Haim, Markus Deutschmann und Herbert Traxl (v. l.) gratulierten.
© Wenzel

Die Schönwieser Feuerwehr musste viel Frust bewältigen. Doch 2020 könnte ein attraktives Blaulichtzentrum mit Kosten von rund 3,6 Mio. Euro entstehen.

Schönwies –Noch vor zwei Jahren sprach Bürgermeister Willi Fink von einer „Endlos-Geschichte“. Die Gemeinde hatte ihre Pläne, den dringend nötigen Neubau des Feuerwehrhauses auf einem scheinbar idealen Grundstück unweit des MPreis-Marktes, in die Schublade legen müssen – weil der Standort in der roten Gefahrenzone liegt.

Die Feuerwehr strebt seit 2004 einen Neubau an. Das 1974 erbaute und mangels Alternativen noch immer genutzte Haus ist nicht nur viel zu klein. Es ist meilenweit von modernen Erfordernissen entfernt und dient als Lachnummer im Fasching.

Doch bei der Jahreshauptversammlung am Samstag mit Kommandant Herbert Traxl konnte der Bürgermeister mit erfreulichen Nachrichten aufwarten. Die Standortfrage dürfte, so Fink, erledigt sein. Auf einem Tauschgrundstück im Ortsteil Oberhäuser soll ein attraktives Blaulichtzentrum für Feuerwehr und Bergrettung entstehen. „Es ist ein sicherer Standort außerhalb jeder Gefahrenzone und fußläufig erreichbar.“ Die voraussichtlichen Kosten beziffert er mit 3,6 Mio. Euro.

„Das ist eine Grobschätzung auf Preisbasis 2018“, erläutert Planer Andreas Pfenniger. Es habe Überlegungen gegeben, den auf dem Grundstück befindlichen Strommast der ÖBB zu versetzen. „Aber das hätte größere Mehrkosten bedeutet. Es gibt auch Lösungen, mit denen keine Verlegung nötig ist“, sagte Pfenniger am Montag.

Bei der Zufahrt zur Bundesstraße gebe es mehrere Varianten, auch die Detailplanung des Objekts sei noch nicht beschlossen. Fink hofft, das Projekt mit zwei bis drei Gemeinderatsbeschlüssen unter Dach und Fach bringen und 2020 baureif machen zu können. Um bestmögliche Fördermittel zu bekommen, bat er den Feuerwehrmann und Bundesrat Peter Raggl, ihn bei den Gesprächen im Landhaus zu unterstützen.

Nicht ganz so groß, aber dennoch ein finanzieller Klimmzug ist eine weitere anstehende Investition: Das 27 Jahre alte Tanklöschfahrzeug muss ersetzt werden. Mehr als 400.000 Euro soll es kosten – 200.000 Euro soll die Gemeinde beisteuern.

Kommandant Traxl legte seinen ersten Jahresbericht vor: Es gab 24 Einsätze, davon sechs Brandeinsätze, 16 technische Einsätze und zwei Fehlausrückungen.

Kuriosester Einsatz war am 10. Oktober, als man zu einer „Entenrettung“ ausrücken musste. Weil zwei Enten in eine Güllegrube gestürzt waren, konnten die Feuerwehrmänner nur mit Atemschutzgeräten vordringen. (hwe)

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