Wirbel und Betrugsvorwürfe bei Zahlungsabwickler Wirecard
Der Finanzdienstleister Wirecard geht möglichen Unregelmäßigkeiten bei seinen Geschäften in Singapur nach eigenen Angaben bereits seit Mai 2018 nach.
Aschheim – Die Polizei in Singapur prüft Berichte über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei dem Zahlungsabwickler Wirecard. „Die Polizei schaut sich das an“, teilte eine Sprecherin am Montag auf eine entsprechende Anfrage per E-Mail mit. Das Unternehmen weist die Anschuldigungen vehement zurück. Die Behauptungen seien „irreführen und diffamierend“. Die „Financial Times“ hatte am Mittwoch und Freitag von einem Verdacht auf kriminelle Machenschaften bei Wirecard berichtet.
Aktie auf Talfahrt
Die britische Wirtschaftszeitung hatte berichtet, eine von Wirecard beauftragte Anwaltskanzlei aus Singapur habe in der dortigen Niederlassung Hinweise auf finanzielle Unregelmäßigkeiten entdeckt. In einem internen Bericht der Kanzlei Rajah & Tann sei von einem Verdacht auf gefälschter Buchführung, Betrug, Korruption und Geldwäsche die Rede. Dies hatte die Aktie des jüngsten Dax-Mitglieds dramatisch auf Talfahrt geschickt.
Wirecard wies die Berichte über finanzielle Unregelmäßigkeiten erneut zurück. Sowohl eine interne Überprüfung als auch eine unabhängige Untersuchung einer beauftragten Rechtsanwaltskanzlei hätten kein strafbares Fehlverhalten von Führungskräften oder Mitarbeitern gefunden, teilte Wirecard mit.
Im April 2018 habe ein Mitarbeiter in Singapur Bedenken wegen mutmaßlicher Compliance-Verletzungen eines Kollegen geäußert. Eine interne Überprüfung habe ergeben, dass die Vorwürfe unbegründet waren und auch mit persönlichen Feindseligkeiten zusammenhängen könnten. Dennoch habe Wirecard eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet, die bisher ebenfalls kein Fehlverhalten feststellen konnte. Die Prüfung sei aber noch nicht ganz abgeschlossen. (APA, TT)