Millionen Hindus baden am Höhepunkt von indischem Fest
Hindus glauben, dass ein Bad in einem der für sie heiligen Flüsse die Sünden abwaschen und den Kreislauf der Wiedergeburt beenden kann.
Neu-Delhi – Millionen Pilger haben am wichtigsten Tag des hinduistischen Festes Kumbh Mela in für sie heiligen Flüssen gebadet. Bis zum späten Abend würden es wohl mehr als 30 Millionen werden, schätzte am Montag ein Sprecher der Veranstalter in der Stadt Prayagraj im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Am Montag war Neumond - der Tag gilt als der astrologisch günstigste der sechs Hauptbadetage des siebenwöchigen Fests.
Sünden abwaschen
Hindus glauben, dass ein Bad in einem der für sie heiligen Flüsse die Sünden abwaschen und den Kreislauf der Wiedergeburt beenden kann. Prayagraj - das bis vor wenigen Monaten Allahabad hieß - liegt am Zusammenfluss des Ganges und des Yamuna. Hinzu kommt dem Glauben nach der mythische Fluss Sarasvati.
Das Kumbh Mela (Krugfest) gilt als größte friedliche Versammlung und größtes religiöses Fest der Welt. Einem Mythos nach wurden in den indischen Orten Prayagraj, Haridwar, Ujjain und Nashik Tropfen des „Nektars der Unsterblichkeit“ aus einem Krug verschüttet, als Götter und Dämonen darum kämpften. Das Fest wird an jedem der vier Orte jeweils alle zwölf Jahre veranstaltet.
Beim diesjährigen Kumbh Mela handelt es sich eigentlich um eine kleinere Ausgabe, die alle sechs Jahre stattfindet. Im Vorfeld wurde es aber von der hindu-nationalistischen Partei BJP, die sowohl Indien als auch Uttar Pradesh regiert, stark beworben. So werden bei dem Fest, das am 4. März endet, insgesamt etwa 120 Millionen Pilger erwartet. Gläubige Hindus gehören zur Stammwählerschaft der BJP. Ende Mai soll in Indien eine Parlamentswahl stattfinden. (APA/dpa)