Nach Singapur jetzt Vietnam: Trump und Kim vor zweitem Gipfel
Am 27. und 28. Februar werden sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un zu einem zweiten Gipfel treffen. Nach den Zielsetzungen des ersten Gipfels, denen konkrete Zusagen fehlten, wird auf einen Durchbruch gehofft.
Danang/Pjöngjang – Nach der Glitzermetropole Singapur nun also einer der letzten kommunistischen Ein-Parteien-Staaten der Welt: Der zweite Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un wird am 27./28. Februar in Vietnam stattfinden.
Als wahrscheinlicher Tagungsort gilt die 1,1-Millionen-Einwohner-Stadt Danang, direkt am Südchinesischen Meer. Im Gespräch ist aber auch noch die Hauptstadt Hanoi.
Der Gipfel folgt auf ein erstes Treffen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern, an dessen Ende ein Versprechen Nordkoreas zur Denuklearisierung stand. Konkrete Zusagen fehlten dem Dokument jedoch komplett – und Experten zufolge deutete wenig darauf hin, dass Nordkorea seitdem daran arbeitete, dieses Ziel zu erreichen.
Kritikern fehlte bei erstem Treffen Inhalte
Kritiker sahen in dem ersten Treffen vielmehr einen Publicity-Stunt von Trump und Kim, der besonders dem nordkoreanischen Machthaber Legitimität auf der internationalen Bühne verschaffte und im Inland als Signal diente. Trump wiederum konnte Bilder der Versöhnung mit einem Erzfeind präsentieren und sich selbst als Friedensstifter inszenieren.
Die internationale Gemeinschaft wird nun gespannt darauf warten, ob der zweite Gipfel einer konkreten Zusage Nordkoreas zur Aufgabe der Atomwaffen näher kommen wird – und ob dies glaubhaft überprüft werden kann.
Hanoi und Danang als Veranstaltungsorte erfahren
Mit internationalen Großereignissen haben indes sowohl Hanoi als auch Danang Erfahrung. Beide beherbergten schon einen Asien-Pazifik-Gipfel, zuletzt Danang 2017. Damals gehörte auch Trump zu den teilnehmenden Staats- und Regierungschefs. Es war seine erste und bisher einzige große Asien-Reise.
Zu Nordkorea hat das Gastgeberland traditionell gute Beziehungen. In den vergangenen Jahren hat sich aber auch das Verhältnis zum einstigen Kriegsgegner USA erheblich gebessert. Heute, nach der wirtschaftlichen Öffnung, gehört der 95-Millionen-Einwohner-Staat zu den am stärksten wachsenden Ländern weltweit. Die Handelsbeziehungen zu den USA sind eng. 46 Jahre nach dem Abzug der letzten US-Soldaten kommen auch viele amerikanische Touristen ins Land.
Aus Sicht der USA könnte Vietnam mit seinem Kurs der Öffnung sogar ein Vorbild für Nordkorea sein. Außenminister Mike Pompeo sagte vergangenes Jahr bei einem Besuch in Hanoi: „Ich habe eine Botschaft an den Vorsitzenden Kim Jong-un: Präsident Trump glaubt, dass Sie diesen Pfad nachgehen können.“ Allerdings verweisen Experten darauf, dass zwischen beiden Staaten auch erhebliche Unterschiede gibt – nicht nur wegen des nordkoreanischen Atomprogramms. (mats, APA, dpa)