Der Schreck vor dem Fleck: In den Ferien nicht auf Erholung vergessen
Morgen werden an Tirols Schulen die Schulnachrichten verteilt. Wenn nötig, sollte man in den Ferien lernen, aber nicht auf die Erholung vergessen, rät die Schulpsychologie.
Von Nikolaus Paumgartten
Innsbruck –Halbzeit. Morgen, Freitag beginnen für Tirols Schülerinnen und Schüler die Semesterferien. Es ist auch der Tag, an dem eine Zwischenbilanz gezogen wird: in Form einer Semesternachricht über die bisherigen schulischen Leistungen. Doch die früher auch als „Halbjahreszeugnis“ bezeichnete Information wird nicht bei allen Schülerinnen und Schülern so ausfallen, wie sie sich das vorgestellt oder gewünscht hätten.
Brigitte Thöny, Leiterin der Schulpsychologie in der Bildungsdirektion Tirol, rät in diesem Fall Eltern dazu, ihrem Kind zu zeigen, dass sie es unterstützen. „Dann kann man gemeinsam überlegen, wie man die Noten verbessern kann. Das kann zum Beispiel sein, dass man sich auf Schularbeiten und Prüfungen längerfristig vorbereitet und zum Beispiel auch einen Lernplan erstellt: In kleineren, aber regelmäßigen Lernportionen zu lernen, könnte den gewünschten Erfolg bringen“, rät Thöny. Wenn man sich die schlechte Note nicht erklären kann, sollte man mit der Lehrperson das Gespräch suchen und Verbesserungsvorschläge besprechen.
Ungeachtet dessen, wie die Schulnachricht ausgefallen ist, sollten sich Kinder auf die Ferien freuen und diese auch genießen können, betont die Expertin: „Kinder brauchen eine Zeit, in der sie abschalten und ein bisschen mehr von dem machen können, was ihnen Spaß macht.“ Besteht Handlungsbedarf bei den Noten und sind Rückstände aufzuholen, dann sei es aber natürlich günstig, die Semesterferien auch zum Lernen zu nützen. „Jeden Tag 30 bis 60 Minuten wären vorteilhaft, sollten aber in das Ferienprogramm eingepasst werden. Wenn man etwa in den Ferien endlich länger schlafen möchte, dann sollte das möglich sein. Und die Freizeit sollte auch genützt werden. Am besten plant man für jeden einzelnen Tag, um welche Zeit sich das Lernen oder Üben am besten ausgeht“, so die Schulpsychologin.
Besonders für Kinder der vierten Klasse Volksschule ist die Schulnachricht ein zukunftsweisendes Dokument – immerhin kann sie mitentscheidend sein, ob es mit der Aufnahme in der späteren Wunschschule klappt – siehe Kasten rechts. Wenn dabei der Druck auf das Kind zu groß wird, dann sollten laut Thöny die Eltern das mit dem Kind besprechen und eventuell die eigenen Erwartungen überdenken. Bei wenig Motivation und schlechten Noten sollte man auch hinterfragen, ob die Wahl der Schule die richtige ist. Hier steht die Schulpsychologie beratend zur Seite.
Für den Ferienbeginn hat die Schulpsychologie der Bildungsdirektion eine Telefon-Hotline eingerichtet. Unter 0512/9012-9264 können sich Eltern, Kinder und Jugendliche am Freitag zwischen 8 und 17 Uhr an das Team der Schulpsychologie wenden.
Schulanmeldungen zum Semesterauftakt
Innsbruck — Für rund 7000 Kinder in den vierten Klassen der Tiroler Volksschulen stellt sich dieser Tage die Frage, wie die weitere schulische Laufbahn aussehen soll. Denn mit der Vergabe der Schulnachricht und dem neuen Semester startet auch die Anmeldung für die erste Klasse einer allgemeinbildenden höheren Schule oder einer Neuen Mittelschule. Vor allem in den Ballungsräumen wie Innsbruck und Schwaz gab es in den vergangenen Jahren einen enormen Druck auf die dortigen Gymnasien und Kinder kamen nicht in ihrer ersten Wunschschule unter. Die Bildungsdirektion Tirol empfiehlt in diesem Zusammenhang dringend, bei der Schulanmeldung auch die zweite und dritte Wunschschule anzugeben. Wird nur die erste Wunschschule genannt und ist dort kein Platz mehr frei, kommt es zu einer Zuweisung, ohne dass Alternativwünsche berücksichtigt werden können. Die Anmeldung ist unter Vorlage der Schulnachricht der 4. Klasse Volksschule bis inklusive Freitag, 1. März 2019, zu den Öffnungszeiten der jeweiligen Schule möglich. Nähere Infos unter www.bildung-tirol.gv.at (np)