Nach Flugunglück: Salas Fußballclubs streiten um Ablösesumme
Der Fußballprofi Sala wechselt für 17 Millionen Euro von FC Nantes zu Cardiff City in die Premier League. Auf dem Weg nach Wales stürzt der Flieger mit Sala an Bord ab. Nun wird das Wrack entdeckt - und auch eine Leiche. Gleichzeitig erwägt Nantes die Zwangseintreibung der Transfersumme.
London – Die vor wenigen Tagen im abgestürzten Flugzeug des vermissten argentinischen Fußballers Emiliano Sala entdeckte Leiche ist geborgen worden. Das bestätigte die britische Flugunfallbehörde AAIB in der Nacht zum Donnerstag. Um wen es sich bei dem Toten handelt, ist aber weiterhin unklar. Der Leichnam sei bei „schwierigen Bedingungen“ aus dem Wrack geholt worden. Die Operation sei „so würdevoll wie möglich“ verlaufen.
Bergung der Maschine wegen Wetter erfolglos
Nach Angaben von AAIB sollte die Leiche nun zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Portland in Südengland gebracht werden. Der Versuch, auch die Maschine zu bergen, sei wegen schlechter Wetterverhältnisse erfolglos verlaufen, erklärte die Behörde. Da die Wettervorhersagen auch für die nächste Zeit nicht gut seien, sei die „schwierige Entscheidung“ getroffen worden, die Gesamtoperation einzustellen.
Sala wollte am 21. Januar von Frankreich aus zu seinem neuen Verein nach Wales fliegen. Beim Flug über den Ärmelkanal verschwand die Propellermaschine mit dem 28 Jahre alten Fußballer und seinem Piloten aber von den Radarschirmen. In der später georteten Maschine war dann die Leiche entdeckt worden. Versuche, das Flugzeug zu bergen, blieben bisher erfolglos, zuletzt unter anderem wegen schlechter Wetterbedingungen. Die Maschine soll sich im Ärmelkanal in einer Tiefe von rund 67 Metern nördlich der Kanalinsel Guernsey befinden.
Makaberes Trauerspiel
Medienberichten zufolge gibt es zwischen dem FC Nantes und Cardiff City nun Streit um die Ablösesumme von 17 Millionen Euro für Sala. Der FC Nantes lässt bereits - und ohne eine offizielle Bestätigung des Todes seines vermissten Ex-Profis - rechtliche Möglichkeiten zur Eintreibung der Ablöse von Salas ursprünglich neuem Klub Cardiff City prüfen.
Cardiff-Chef Mehmet Dalman sagte der französischen Zeitung „L‘Équipe“, der FC Nantes habe den Walisern eine Rechnung für die erste Rate in Höhe von sechs Millionen Euro geschickt. Cardiff halte die Zahlung aber zurück, wie britische und französische Medien unter Berufung auf Kreise berichteten.
Der FC Nantes habe nun zwei Anwälte mit der Auslotung juristischer Schritte gegen die Waliser beauftragt haben. Die BBC berichtete inzwischen über ein Ultimatum der Franzosen an Cardiff von zehn Tagen zur Überweisung der Transfersumme. Zudem erwägt der Verein angeblich die Einschaltung des Weltverbandes FIFA.
In Cardiff sei man über den Zeitpunkt der Forderung überrascht – wolle aber zahlen, sobald alle Umstände geklärt seien. Ursprünglich habe man vereinbart, die gesamte Summe in Raten über drei Jahre zu zahlen.
Die Ablösesumme für Sala von 17 Millionen Euro war ein Rekord für Cardiff City. Der Fußballprofi hat allerdings nie für den Verein spielen können – sein Flieger verschwand nach dem Abschied vom FC Nantes auf dem Weg nach Wales. (dpa, AFP)