Bezirk Imst

Sölden will Ruhegebiet verlegen

Die Umfahrung Sölden bleibt auch nach etlichen Jahren Ortsgespräch. Für die „Variante Ost“ soll das Ruhegebiet Stubaitaler Alpen (etwa die bewaldeten Flächen im unteren Bildrand) verlegt werden.
© Plan: Planoptimo Büro Dr. Köll Z

Das Projektteam zur Ortsumfahrung Sölden wurde erweitert und mit klaren Aufgaben ausgestattet, während die Landesbaudirektion die Federführung für die „Variante Ost“ übernimmt.

Von Thomas Parth

Sölden – Noch im Herbst 2018 gab sich das Projektteam, welches die Umfahrung Sölden ostseitig vorantreiben soll, eine neue Geschäftsordnung. Kernstück sind klare Verantwortlichkeiten sowie eine Erweiterung des Projektteams. BM Ernst Schöpf übernimmt die Gesamtverantwortung, die Vertretung nach außen inklusive Öffentlichkeitsarbeit, kümmert sich um das Thema Finanzierung sowie um die Genehmigungsverfahren. GV Helmut Falkner stemmt die Planung der Umfahrung und verhandelt mit den betroffenen Grundeigentümern, was wohl eine der heikelsten Aufgaben sein wird. Ötztal-Tourismus-Obmann Bernhard Riml hat die innerörtliche Gestaltung und als Vertreter des Miteigentümers auch die neue Freizeitarena über.

Neu ins Team aufgenommen wurden der Touristiker Jakob Falkner und der Sölder Vize-BM Reinhard Scheiber. Während Scheiber, wie im Gemeinderat, Ernst Schöpfs Stellvertreter ist, kümmert sich Jakob Falkner um das Verkehrsthema. Auch in der Projektbegleitung gibt es Neuigkeiten. Jochl Grießer übergibt bis Ende März 2019 seine Funktion als Koordinator an die GemNova Dienstleistungs GmbH in der Person von Magnus Gratl. Die Landesbaudirektion übernimmt die Federführung als Straßenerhalter der B186 und tritt auch als Bauherr der Umfahrung auf. Auch bei den Planungskosten lässt sich das Land Tirol nicht lumpen und steuert 80 Prozent bei, während die Gemeinde 20 Prozent zu tragen hat.

„Gemeindevorstand Helli Falkner sammelt die Vorstellungen der Grundbesitzer ein, was vom Verkauf über Grundtausch bis zu Umwidmungen reicht“, zeigt BM Ernst Schöpf auf. Erste Grundbetrachtungen hätten jedenfalls geologisch günstigere Verhältnisse als bei der Erstvariante ergeben. „Wir mussten feststellen, dass die Erstvariante sämtliche Kostenrahmen gesprengt hätte, weil die Westseite einfach einen lausigen Untergrund hat. Darum nun die Variante Ost“, so Schöpf. Genaueres erfahre man aber erst durch Probebohrungen. „Einige Ideen von Anrainern werden ebenfalls noch geprüft, während andere nur schwer umsetzbar bzw. finanzierbar sind. Wenn Häuser abgetragen werden müssten, ist das kaum zu bezahlen“, stellt Schöpf klar.

Weil durch die Umfahrung Ost das Ruhegebiet Stubaier Alpen betroffen ist, sucht die Gemeinde gemeinsam mit dem Naturpark Ötztal um eine Verlegung des Ruhegebietes an. „In der Frage nach den Ersatzflächen bei einer Verlegung des Ruhegebietes sind wir optimistisch“, verweist Schöpf auf laufende Gespräche. Parallel dazu steht die Sanierung eines Rückhaltebeckens an, welches die Freizeit Arena vor einer Vermurung durch das Raulehnbachl schützt. „Die Verbauung ist gut 40 Jahre alt und wäre auch ohne die Umfahrungspläne angestanden. Es haben bereits Begehungen durch die WLV (Wildbach- und Lawinenverbauung, Anm.) stattgefunden“, berichtet der Sölder Bürgermeister. Das Sölder Gemeindeoberhaupt rechnet gegen Ende des ersten Quartals 2019 mit einer weiteren Projektteamsitzung.

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