Schauraum in Wörgl soll für Bahnbau sensibilisieren
Die ÖBB planen am Wörgler Bahnhof einen Projekt-Schauraum zum Ausbau der Unterinntalbahn. Die Neugestaltung des Vorplatzes lässt weiter auf sich warten.
Von Jasmine Hrdina
Wörgl –Im ehemaligen Restaurant Adler am Wörgler Bahnhof sollen bald schon wieder Gäste ein und aus gehen – aber nicht auf der Suche nach Schmankerln, sondern wegen ihres Informationshungers. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) planen, einen Teil der Räumlichkeiten in ein Projekt-Informationsbüro für den Ausbau der Unterinntalbahn (Nordzulauf Brennerbasistunnel) zu verwandeln. Mit Ausstellungen und einer Servicestelle will man damit „aktiv auf die Menschen zugehen“, das Thema Bahnausbau soll damit ein „positives Erlebnis für die gesamte Region“ werden, meint ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair.
Der Schauraum könnte der kürzlich in Innsbruck eröffneten Version ähneln – noch sei man aber erst am Beginn der Planungen. Während im Sommer die Pläne des Nordzulaufs zum Brennerbasistunnel zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht werden, soll das Infobüro in Wörgl etwa in einem Jahr in Betrieb gehen.
Gröbere Bauarbeiten stehen am Areal östlich der Bahnhofshalle an. Das Immobilienunternehmen ZIMA hat das ehemalige ÖBB-Wohngebäude erworben und plant ersten Informationen zufolge, auf dem 4000 Quadratmeter großen Grundstück ein mehrstöckiges Büro- und Geschäftsgebäude zu errichten. Ein vor fünf Jahren noch im Gespräch gewesenes Parkhaus ist damit vom Tisch. Die derzeitigen Kapazitäten am ÖBB-Parkplatz reichen aus, man behalte die Situation aber im Auge und wolle mittelfristig über eine Erweiterung der Parkflächen nachdenken, meint Gasser-Mair.
Der in die Jahre gekommene Fahrradparkplatz – schlechte Beleuchtung, undichte Dächer – dürfte im Zuge der Bauarbeiten ein Umstyling bekommen – die Pläne dafür liegen der Stadt laut Pressesprecher seit Längerem vor, man warte noch auf eine „Willensbekundung der Gemeinde“.
Dasselbe gelte für die Gestaltung des gesamten Bahnhofsvorplatzes – seit Jahren wird an den Plänen dafür gefeilt, ohne Ergebnis. Das Thema behandle man keinesfalls stiefmütterlich, versichert Wörgls Raumordnungsreferent Andreas Schmidt. Noch im Februar werde die Gemeinde das Gespräch mit den Bundesbahnen suchen. „Es stehen große innerstädtische Veränderungen an, den Bahnhof werden wir dabei nicht außen vor lassen“, so Schmidt. Der aktuelle radikale Baumschnitt im Grünbereich vor dem Bahnhof habe mit all diesen Vorhaben nichts zu tun – die Trauerweide fiel der Schneelast bzw. einer Krankheit zum Opfer.