Sozialamtsleiter erstochen - Steiermark setzte Sicherheitskonzept um
Graz (APA) - Die Steiermark hat für die Sicherheit der Behördenmitarbeiter in Bezirkshauptmannschaften vor allem in den Jahren 2017 und 2018...
Graz (APA) - Die Steiermark hat für die Sicherheit der Behördenmitarbeiter in Bezirkshauptmannschaften vor allem in den Jahren 2017 und 2018 ein Sicherheitskonzept umgesetzt, wie am Donnerstag vom Büro von LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) der APA mitgeteilt wurde. Dieses beinhaltet die Installation von rund 600 teils direkt mit der Polizei verbundenen Alarmtasten, Zugangssysteme und Überwachungskameras.
Anlass waren Vorfälle in Behörden und Gerichten in der Schweiz gewesen. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits ein Sicherheitskonzept erarbeitet und umgesetzt, um die Mitarbeiter zu schützen“, sagte der Landeshauptmann. Dies gelte vor allem für die Bereiche mit Parteienverkehr. Schützenhöfer zeigte sich tief betroffen über die Tat am Mittwochnachmittag in der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn.
Neben baulichen Maßnahmen wie die Adaption der elektronischen Schließsysteme mittels Zugangskarten sowie dem verstärkten Einsatz von Überwachungskameras wurden auch Schulungen und Begehungen mit Beamten der Landes- und Bezirkspolizeidirektionen durchgeführt. Gelehrt wurde u.a. der Umgang mit „schwierigen Kunden“. Weiters wurden rund 600 Pfeffersprays ausgegeben. Polizisten instruierten Mitarbeiter im Umgang mit den Spraydosen. Das Konzept wurde in allen Bezirkshauptmannschaftsgebäuden umgesetzt.
Das Konzept werde evaluiert und fortgeführt, sagte ein Sprecher von Schützenhöfer. Gekostet habe es in den BH-Gebäuden rund 350.000 Euro. Im Gebäude der Landesregierung und des Amtes der Landesregierung sowie im Landhaus wurden schon zuvor Zugangskontrollen und Schleusen installiert.
Schützenhöfer sagte, er habe im Zuge seiner Tour durch alle steirischen Bezirkshauptmannschaften mit den Mitarbeitern an Ort und Stelle persönliche Gespräche geführt. Auch dabei sei das Thema Sicherheit und der Respektverlust gegenüber den Mitmenschen und insbesondere vor Behörden ein großes Thema gewesen. „Das ist ein gesellschaftliches Problem, das nur im Miteinander gelöst werden kann. Für mich hat die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oberste Priorität. Wir tun alles, um unsere Mitarbeiter zu schützen, aber eine 100-prozentige Sicherheit wird es bei allen Anstrengungen leider nie geben können“, sagte der Landeshauptmann.