EU-Winterprognose: Bessere Aussichten für Großbritannien trotz Brexit
Brüssel (APA) - Nur drei der 28 EU-Staaten weisen in der Winterprognose der Kommission höhere Wachstumsvoraussagen auf als in der Herbstprog...
Brüssel (APA) - Nur drei der 28 EU-Staaten weisen in der Winterprognose der Kommission höhere Wachstumsvoraussagen auf als in der Herbstprognose vom November letzten Jahres. Darunter ist auch Großbritannien, für das die EU-Kommission trotz Brexit ihre Prognose für 2019 von 1,2 auf 1,3 Prozent erhöht hat. Auch Griechenland (von 2,0 auf 2,2 Prozent) und Malta (von 4,0 auf 5,2 Prozent) liegen besser.
Die EU-Kommission geht in ihrer Prognose von der technischen Annahme aus, dass sich an den Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der EU nichts ändert. Gleichzeitig räumte die EU-Behörde aber auch ein, dass der Brexit „Unsicherheiten“ für die EU mit sich bringe.
Zur Lage in Großbritannien merkte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici an, „was soll man dazu sagen. Man weiß einfach nicht, wie es weiter geht und wie die Handelsbeziehungen zur EU weiter gestaltet werden“. Er konzedierte, dass für die Briten „das BIP um 1,3 Prozent steigen wird und das ist etwas mehr, als wir im Herbst erwartet haben“.
In vier Mitgliedsländern gab es keine Veränderung der Prognose. Die Slowakei bleibt gegenüber der Herbstprognose bei vorausgesagten 4,1 Prozent, Tschechien bei 2,9 Prozent, Ungarn bei 3,4 Prozent und Rumänien bei 3,8 Prozent.
Die restlichen 21 EU-Staaten verzeichneten eine Abwärtsbewegung zwischen 0,1 Prozentpunkten (Estland, Spanien, Lettland, Litauen, Portugal, Bulgarien und Kroatien) und 1,0 Punkten (Italien). Eine Verschlechterung der Prognose um 0,2 Punkte gab es für Belgien, Zypern, Slowenien, Dänemark und Polen. Ein Minus von 0,3 Prozentpunkten gab es für Frankreich und Finnland. Eine Verschlechterung um 0,4 Punkte von der Herbst- auf die Winterprognose mussten Österreich und Irland hinnehmen.
Luxemburg und Schweden sind mit einer Herabstufung ihres Wirtschaftswachstums von je 0,5 Punkten konfrontiert. Deutschland muss sogar ein Minus von 0,6 und die Niederlande von 0,7 Prozentpunkten hinnehmen. Italien ist mit einer Herabstufung des Wachstums um 1,0 Punkte von 1,2 auf 0,2 Prozent Letzter.