In Syrien inhaftierte Jihadisten: HRW fordert Transparenz
Damaskus/Paris (APA/AFP) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat sich besorgt über den Umgang mit in Syrien festgenomm...
Damaskus/Paris (APA/AFP) - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat sich besorgt über den Umgang mit in Syrien festgenommenen ausländischen Anhängern der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) geäußert. Die Überstellung von mutmaßlichen IS-Kämpfern und deren Angehörigen in die Heimatländer verlaufe vollkommen intransparent, sagte der Anti-Terror-Direktor von HRW, Nadim Houry, der Nachrichtenagentur AFP.
Ihre Ausreise dürfe nicht im Geheimen vollzogen werden. „Wir würden gerne dabei sein, zumindest sollte es ein Mindestmaß an Transparenz geben“, sagte Houry. Dabei gehe es unter anderem um die Frage, ob Kinder von ihren Eltern getrennt würden.
Die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) halten hunderte ausländische Jihadisten sowie deren Frauen und Kinder gefangen, die aus den ehemaligen Hochburgen des IS geflohen waren. Die Behörden in den halbautonomen Kurdengebieten in Nordsyrien fordern die Heimatländer zur Rücknahme der Gefangenen auf. Auch die USA sehen die Herkunftsstaaten der ausländischen IS-Kämpfer in der Pflicht.
Die meisten Länder, darunter auch Deutschland, haben bisher aber keine Anstalten gemacht, die Jihadisten zurückzuholen. Der angekündigte US-Abzug aus Syrien und die damit verbundene Sorge vor einer sich verschlechternden Sicherheitslage führten aber zu einem Umdenken.
So zeigte sich Frankreich offen dafür, rund 50 Jihadisten heimzuholen. HRW-Direktor Houry appellierte an die französische Regierung, Verantwortung für ihre Staatsbürger und insbesondere die Kinder zu übernehmen.
„Die Kinder müssen nach Hause zurückkehren, um dort ein normales Leben führen und die Unterstützung zu erhalten, die sie benötigen“, sagte Houry. „Sie sind unschuldig, sie sind Opfer.“ Anhängern des IS, die „schwere Verbrechen“ begangen haben, müsse in ihrer Heimat der Prozess gemacht werden.
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