Bundesliga

Eine lückenlose Aufklärung im Trainingslager des FC Wacker

Unerschrocken: Wackers Manuel Maranda gegen den ukrainischen Teamgoalie Andrij Pjatov.
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Das 0:0-Remis gegen den ukrainischen Spitzenklub Schachtar Donezk durfte der FC Wacker Innsbruck gestern in Belek als Mutmacher werten. Ein Frankfurt-„Spion“ wurde vom Sicherheitsdienst in die Mangel genommen.

Aus Belek/Side: Alex Gruber

Belek –Dass Wacker-Coach Karl Daxbacher vor dem Test gegen den vielfachen Champions-League-Starter, dessen Kader einen Marktwert über 100 Millionen Euro (106,3) führt, ein „mulmiges Gefühl“ hatte, kann man durchaus verstehen. Zumal die Ukrainer angefangen von Teamgoalie Andrij Pjatov auch mit brasilianischen Kalibern wie Linksverteidiger Ismail­y (Marktwert 18 Mio.), Marlo­s oder Junior Moraes in der Startelf aufliefen. Nur Kapitän Taison, der in der Vergangenheit schon vom FC Chelsea umworben wurde, meldete sich bei strömendem Regen kurzfristig ab.

90 Minuten später verließen die Wacker-Kicker mit einem Lächeln den Platz. „Das waren ja irgendwelche“, scherzte Abwehrchef Matthias Maak mit einem Augenzwinkern. Sowohl in Durchgang eins mit defensiver Fünferkette als auch ab Minute 60 mit vielen Youngsters im 4-3-3-Mantel hielt man den Laden dicht.

Hängt sich immer und überall voll rein - Wackers Neuzugang Christia­n Klem.
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„Wir haben sehr gut verteidigt“, lobte Goalie Christopher Knett seine Vorderleute, die nur ganz wenige Großchancen zuließen. Die beste landete von Morales an der Querlatte, beim Abpraller stand Kovalenko im Abseits (49.). Auch Hidajet Hankic musste sich nach der Pause kein einziges Mal nennenswert strecken. Stattdessen verfehlte Alexander Kogler eine Flanke von Elvin Ibrisimovic nur ganz knapp (73.) und alle Wacker-Spieler konnten mit breiter Brust den Rasen verlassen.

„Es war ähnlich, wie wenn wir im ÖFB-Cup auf einen Regionalligisten treffen. Da rennen wir gegen eine massive Defensive an und der Gegner hat seine zwei oder drei Chancen“, erklärte Daxbacher, der „sehr zufrieden“ mit der Darbietung seiner gesamten Mannschaft war. Zumal es für Schachtar Donezk vor dem Europa-League-Duell gegen Eintracht Frankfurt (14. 2.) die Generalprobe war.

„Deswegen war es ein Achtungserfolg, den wir aber gleichzeitig auch nicht überbewerten dürfen“, weiß der erfahrene Trainer, dass Fußball ein Tagesgeschäft bleibt.

Ein besonderes Schmankerl war der Test dennoch – nicht nur, weil sich beispielsweise Lukas Hupfauf die Dress von Morales organisierte und Knett ein Erinnerungsfoto mit Pjatov schoss. Das Match im exklusiven Regnum Carya Center in Belek fand unter strengen Sicherheitsauflagen statt. Und so blieb ein (geheimer) Videoanalyst von Eintracht Frankfurt bei der Kontrolle hängen und fand sich bei einem „Verhör“ in einem Keller wieder, ehe er doch noch am Grün aktuelle Eindrücke über den kommenden Gegner aufschnappen durfte.

Der kleine FC Wacker lieferte in diesem Zirkus eine reife Vorstellung ab. Auch in Sachen defensiver Organisation konnte man von lückenloser Aufklärung sprechen.

Testspiel im Trainingslager:

Schachtar Donezk (UKR) — FC Wacker Innsbruck 0:0

Wacker mit: Knett (46., Hankic); Peric (61., Meusburger), Maak (61., Handl), Maranda (61., Satin); Hupfauf (46., Schimpelsberger), Gabriele (46., Rieder), Henning (46., Kerschbaum), Harrer (61., Conte), Klem (61., Ibrisimovic); Dieng (61., Kogler), Dedic (46., Zaizen).

Nicht im Einsatz: Christoph Freitag (Zehenverletzung), Stefan Rakowitz (rekonvaleszent), Alexander Eckmayr (3. Goalie).

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