Flüchtlinge - Protest auf Samos gegen unmenschliche Zustände in Lager

Athen/Samos (APA/dpa) - Aus Protest gegen die Zustände im restlos überfüllten Registrierlager auf der griechischen Insel Samos haben dort Be...

Athen/Samos (APA/dpa) - Aus Protest gegen die Zustände im restlos überfüllten Registrierlager auf der griechischen Insel Samos haben dort Beschäftigte aller staatlichen und kommunalen Behörden die Arbeit niedergelegt. Auch zahlreiche Läden blieben am Donnerstag geschlossen. Der „Hotspot“ von Samos sei zu „einem Lager der vergessenen Seelen“ geworden, erklärte Inselbürgermeister Michalis Angelopoulos.

Die Menschen müssten dringend zum Festland gebracht werden. Humanitäre Organisationen prangern seit Monaten an, dass die Situation vor allem im Lager auf Samos mit einer Aufnahmekapazität für 648 Menschen dramatisch sei. Dort leben nach Angaben der griechischen Regierung 3.700 Menschen. Viele Migranten seien in schwer beheizbaren und feuchten Containern untergebracht, etwa ein Drittel in Zelten - auch rund um das überfüllte Lager.

Um die Lager auf den Inseln zu entlasten, brachte die Regierung in Athen in den vergangenen Monaten Tausende Migranten zum Festland. Es handelt sich um besonders Schutzbedürftige wie Familien, alleinstehende Frauen und Minderjährige sowie Mitglieder religiöser Minderheiten. In und um die Registrierzentren der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos leben zurzeit knapp 14.800 Menschen.