Ärger über „Privatparker“ an Bahnhöfen
Die ÖBB appellieren, die Parkplätze nicht privat zu missbrauchen und damit echten Bahnkunden Plätze wegzunehmen
Hall –„Da kommen Sachen vor, die man kaum glauben würde“, sagt eine Öffi-Nutzerin aus Mils: Sie ortet verbreiteten Missbrauch von Parkberechtigungskarten auf den – ohnehin oft überfüllten – Park-&-Ride-Plätzen an Tiroler Bahnhöfen. So habe sie am P-&-R-Platz in Hall selbst einen Mann beobachtet, „der aus dem Auto stieg, die Ski vom Dachträger nahm und Richtung Bahnhofstraße in ein Haus ging“. Zwar war hinter der Windschutzscheibe eine Parkberechtigung angebracht – „aber die ist dafür da, wenn man mit dem Zug wegfährt, und nicht, wenn man nach Hause kommt“, ärgert sich die Milserin. Ähnlicher Missbrauch von Pendlerparkplätzen als günstige (Dauer-)Privatparkplätze komme bestimmt häufiger vor.
So könne etwa jeder Besitzer eines VVT-Jahrestickets zugleich eine Parkberechtigung beantragen – anzugeben ist dabei nur ein Kennzeichen. Auch mehrere Parkberechtigungen pro Familie seien möglich. „Also könnte man z. B. auch Kindern, Geschwistern oder Freunden einen billigen Parkplatz verschaffen, indem man deren Kennzeichen angibt“, sagt die Milserin. Zumal die Parkberechtigungen bei VVT-Jahrestickets z. B. für alle P & R-Anlagen im Unter- oder Oberland gelten.
„Es gibt Kontrollen durch unsere Sicherheitsleute von den ,Mungos‘, diese können aber nur stichprobenartig erfolgen“, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. „Wenn wir auf Missbrauch aufmerksam werden, gehen wir dem natürlich nach. Das nachzuweisen, ist aber nicht einfach. Denn grundsätzlich bin ich mit jedem Nachweis eines gültigen Tickets, der sichtbar hinter der Windschutzscheibe angebracht ist, berechtigt, je nach Platz auf P-&-R-Plätzen zu parken.“
Er könne nur an die Nutzer appellieren, die P & R-Anlagen nicht als Privatparkplätze zu missbrauchen und damit echten Bahnkunden Plätze wegzunehmen – „zumal in diese Anlagen sehr viel öffentliches Geld fließt“. (md)