Zürcher Börse schließt mit klaren Verlusten
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit deutlichen Verlusten beendet. Nach anfänglich mehr oder ...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit deutlichen Verlusten beendet. Nach anfänglich mehr oder weniger gehaltenen Kursen schwächte sich der SMI als wichtigster Schweizer Indikator im Verlauf des Tages immer mehr ab und schloss auf seinem Tagestief.
Die Jahreszahlen von Swisscom und Zurich wurden vom Markt unterschiedlich aufgenommen. Die Stimmung habe sich angesichts mehrheitlich enttäuschender Konjunkturzahlen, unterschiedlicher Firmenergebnisse und fallender Börsen im Ausland wieder verdüstert, hieß es im Handel.
„Die Investoren sind wieder vorsichtiger geworden und neigen nach den großen Avancen im Jänner zu Gewinnmitnahmen“, meinte ein Händler. Vor allem Konjunktursorgen belasteten die Stimmung. So revidierte etwa die EU-Kommission ihren Konjunkturausblick für die Eurozone am Donnerstag drastisch nach unten. „Der Handelskonflikt, Brexit und die Chinaschwäche entfalten vermehrt ihre Wirkung auf die Realwirtschaft und verunsichern damit Unternehmen und Anleger“, so der Händler.
Der Swiss Market Index (SMI) notierte zum Handelsschluss 1,17 Prozent tiefer bei 9.036,90 Punkten, gegenüber dem Tageshoch um 11 Uhr büßte er damit fast 120 Punkte ein. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 1,44 Prozent auf 1.395,37 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,15 Prozent auf 10.571,75 Zähler nach. Von den 30 Top-Werten büßten 27 Terrain ein, nur drei legten zu.
Klar größter Verlierer unter den Blue Chips war Swisscom mit einem hohen Minus von 4,0 Prozent. Das Zahlenset zum vergangenen Geschäftsjahr wurde insgesamt zwar als „gewohnt solide“ bezeichnet. Stärker unter Druck als zuvor angenommen stand allerdings das Geschäft mit Firmenkunden in der Schweiz. Der eher zurückhaltende Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr konnte zudem die Erwartungen von Analysten nicht erfüllen. „Eine Dividendenerhöhung wäre gut angekommen“, meinte etwa ein Händler.
Daneben waren es angesichts der schlechten News von der Konjunkturfront vor allem zyklische Titel, die stärker unter Druck standen. So waren etwa Dufry (minus 3,6 Prozent) Swatch (minus 3,0 Prozent), Clariant (minus 3,0 Prozent), LafargeHolcim (minus 2,5 Prozent) oder Richemont (minus 2,5 Prozent) zuoberst auf der Verliererliste.
Auf der Gewinnerseite zuoberst standen hingegen S (plus 1,9 Prozent), welche damit die Avancen vom Vortag von gut 10 Prozent weiter ausbauten. Am Dienstag noch hatte der Chip- und Sensorenhersteller die Anleger mit sehr vorsichtigen Prognosen für das laufende erste Quartal sowie der gestrichenen Dividende aufgeschreckt.
Die Aktien von Julius Bär (plus 1,9 Prozent) legten gegen den Branchentrend ebenfalls kräftig zu. Händler verwiesen hier auf die endgültige Beilegung des Steuerstreits mit den US-Behörden. Es sei positiv, dass es im Zusammenhang mit dem Verfahren, das die US-Regierung während dreier Jahre aufgeschoben hatte, nun nicht noch zu einer Anklage komme, sagte ein Händler. CS (minus 2,3 Prozent) und UBS (minus 2,1 Prozent) gerieten dagegen ebenfalls deutlich unter die Räder.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA515 2019-02-07/18:49