Jemenitische Bürgerkriegsparteien über Abzug aus Hodeidah einig

Hodeidah (APA/AFP) - Vertreter der jemenitischen Regierung und der schiitischen Houthi-Rebellen haben unter Vermittlung der Vereinten Nation...

Hodeidah (APA/AFP) - Vertreter der jemenitischen Regierung und der schiitischen Houthi-Rebellen haben unter Vermittlung der Vereinten Nationen einem vorläufigen Kompromiss zugestimmt. Wie der UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Donnerstag in New York mitteilte, sieht die Einigung vor, dass die Kämpfer beider Seiten aus der Hafenstadt Hodeidah abziehen und humanitäre Korridore geöffnet werden.

Der Kompromiss wurde demnach nach viertägigen Gesprächen auf einem Schiff vor Hodeidah erreicht.

Er soll nun den Führungen beider Seiten unterbreitet werden. Für kommende Woche sind weitere Gespräche der Konfliktparteien unter UN-Vermittlung vorgesehen. Dabei geht es um Einzelheiten des Abzugs der Kämpfer. Dujarric sagte, beide Seiten hätten sich entschieden dazu bekannt, die seit dem 18. Dezember geltende Waffenruhe für Hodeidah einzuhalten.

Rebellen und Regierung hatten bei Verhandlungen unter UN-Vermittlung im vergangenen Dezember in Schweden außerdem einen Rückzug aller Kämpfer aus Hodeidah sowie den Hafenstädten Saleef und Ras Issa vereinbart. Durch die Häfen kommt ein Großteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land.

Im Jemen herrscht seit 2015 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Houthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Nichtregierungsorganisationen sprechen von einer weit höheren Zahl von Todesopfern. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit.