Schneeschäden - An steirischen Straßen in Millionenhöhe
Graz (APA) - Nach den rund 14 Tage dauernden heftigen Schneefällen im Jänner in der Obersteiermark und der Lawinensituation ist es nach einh...
Graz (APA) - Nach den rund 14 Tage dauernden heftigen Schneefällen im Jänner in der Obersteiermark und der Lawinensituation ist es nach einhelliger Meinung in Politik, Straßenerhaltung, Energieversorgung und Tourismus noch zu früh, um eventuelle Schadenssummen zu nennen. Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) schätzte die Schäden an Landes- und Bundesstraßen vorerst auf einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag.
Einen Überblick werde man erst verlässlich haben, wenn die Schneeschmelze eingesetzt habe, hieß es auf Anfrage aus dem Büro von Verkehrs- und Finanzlandesrat Lang. Auch die Schäden an Straßen durch eindringendes Salz und Wasser in Verbindung mit schwankenden Temperaturen könne man erst am Ende des Winters verifizieren. Sicher sagen lässt sich, dass die Streusalzlager der Straßenmeistereien wesentlich stärker in Anspruch genommen worden sind als in anderen Wintern. Direkt durch Schnee und Lawinen verursachte größere Schäden an Straßen, Leiteinrichtungen und Lawinengalerien dürften nicht zu erwarten sein.
Laut Asfinag sind in der Steiermark von Anfang November bis 31. Jänner 7.500 Stunden von den Fahrern der Räum- und Streufahrzeuge geleistet worden. 13.600 Tonnen Salz und 2,8 Millionen Liter Sole wurden eingesetzt, gesamt rund 580.000 Kilometer gefahren. Genaue steirische Kosten ließen sich nicht ausrechnen, aber man habe bisher ein Drittel mehr Aufwand in allen Bereichen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Ein österreichweiter Vergleich wurde aber gezogen: Im Jänner 2019 beliefen sich die Winterdienst-Kosten auf rund 8,5 Millionen Euro. Im Jänner 2018 waren es nur 3,5 Millionen Euro. Christian Krall, Regionalleiter Süd der Asfinag: „Die Zahlen zeigen, dass die Mitarbeiter eine großartigen Einsatz geleistet haben.“
Seitens des Landesenergieversorgers Energie Steiermark wurde mitgeteilt, dass alle Leitungsschäden repariert worden seien. „In Hall bei Admont im Bezirk Liezen war eine 110-kV-Leitung massiv betroffen. Ebenso gab es kleinere Leitungsschäden“, sagte Sprecher Urs Harnik. In Hall waren u.a. Bäume auf die Leitung und einen großen Stahlmast gestürzt. „Teile des Mastes wurden von einem Hubschrauber aus ersetzt, auch die Kabel erneuert“, sagte Harnik zur APA. Teilweise hätten Bundesheer-Hubschrauber Assistenz geleitet, um mittels Rotor-Abwind („Downwash“) Bäume, Leitungen und Masten vom Schnee zu befreien, teils habe man private Hubschrauber eingesetzt.
Nirgends seien größere Zwischenfälle als kleinräumige Störungen aufgetreten. In diesem Zusammenhang habe sich auch bewährt, dass man in den vergangenen Jahren darauf geachtet habe, dass mit Ringleitungen größere Stromausfälle verhindert werden konnten. „Man muss auch sagen, dass es von unseren bis zu hundert eingesetzten Monteuren ein körperliche Höchstleistung gewesen ist, durch den tiefen Schnee zu den Schadstellen vorzudringen“, führte Harnik aus. Man rechne jedenfalls gesamt mit einem Aufwand von mehreren Hunderttausend Euro.
Im steirischen Tourismus geht man nicht von großen Einbußen aus: „Bis auf eine Handvoll Skigebiete wie die Planneralm oder Hohentauern waren alle erreichbar. Die Bilder vom vielen Schnee waren im Endeffekt sogar nicht schlecht. In diesen Tagen herrschen traumhafte Winterbedingungen auf den Pisten mit viel Sonnenschein“, sagte Steiermark-Tourismus-Sprecherin Ute Hödl. Die Saison bis zu den heuer späten Osterferien sei ja noch lang, und die ausgezeichnete Schneelage habe viele „Neuinteressierte“ angelockt. Am Höhepunkt der Schneefälle habe es Anfragen zur Verlegung von Schulskikursen, etwa ins weststeirische Salzstiegl gegeben. Dort sei aber alles schon ausgebucht gewesen.